Fakt ist, die Verantwortlichen für die Missstände haben in der Zeit zwischen der ersten Coronawelle und der aktuellen zweiten jetzt im Herbst ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Ihr Geld haben sie aber trotzdem eingesteckt. So kann es für Christian Masten nicht mehr weitergehen.
Was läuft schief bei der Bewältigung der zweiten Coronawelle? So einiges … Dies zeigt VOX NEWS Südtirol-Herausgeber Christian Masten an plakativen Beispielen auf. Der schlimmste Vorwurf Mastens ist die Tatsache, dass in den vergangenen sechs Monaten, also im Zeitraum zwischen der ersten Infektionswelle im Frühjahr und der aktuellen zweiten Coronawelle in Südtirol die Betten für die intensivmedizinische Pflege nicht aufgestockt wurden. So viel organisatorisches Unvermögen, so viel Untätigkeit, ist ein Skandal, meint Masten. In Südtirol müsse es gemessen an den Richtlinien in Deutschland und Österreich mindestens 200 Intensivbetten geben. Dabei würden wir in Südtirol immer noch nur etwas knapp über 100 Intensivbetten haben, genauso viel wie noch im Frühjahr. Aber das klägliche Versagen in Südtirols Sanität geht weiter. Besonders schlimm und folgenschwer sei die Ankündigung des Generaldirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer, dass die Nachverfolgung der Corona-Infektionen gescheitert sei und nicht mehr weitergeführt werden könne.
Masten fordert eine sofortige Wiederaufnahme des sogenannten Covid-Contact-Tracings. Es gäbe genüge Mitarbeiter, welche man für diese allerwichtigste Aufgabe nun ab- und bereitstellen könnte. Das Unterlassen der Kontaktpersonennachverfolgung habe schwerwiegende Auswirkungen zur Folge, so Masten. Ein weiterer Punkt in Mastens neuestem Videokommentar ist das nicht Vorhandensein von ausreichend Schnelltests. Während man sich im Ausland ausreichend mit Schnelltests eingedeckt hat, hätte man diese Entwicklung in Südtirol völlig verschlafen. Nur so ist es erklärbar, dass weiterhin in Senioren- und Pflegeheimen das Personal nicht mittels Schnelltests (sie bringen ein Ergebnis innerhalb von 15 Minuten) getestet wird. Nur so ist erklärbar, dass bei einem Infektionsfall in einer Schulklasse gleich die ganze Klasse in Quarantäne geschickt werden muss.
In Deutschland und Österreich werden bei einem Infektionsfall in einer Schulklasse gleich alle Schüler einem Schnelltest unterzogen. Sind die Schüler negativ, können sie weiterhin in den Unterricht gehen. Hier in Südtirol schickt man die gesamte Schulklasse nach Hause und unterlässt jede Testung, was bedeutet, dass eventuelle weitere infizierte Schüler wieder unkontrolliert weitere Menschen im Umfeld der betreffenden Schüler anstecken können.
Eine völlige Katastrophe ist es auch, dass in Südtirol asymptomatisch Infizierte nicht mehr getestet werden. So viele schwerste Unterlassungen im Südtiroler Sanitätswesen sind einfach nicht mehr nachzuvollziehen, so Christian Masten in seinem Videoblog. Für ihn sei auch völlig verstörend die Ankündigung der Verantwortlichen der Landesflugrettung gewesen, dass die Südtiroler Rettungshubschrauber keine Covid-19-Patienten bzw. SARS-CoV-2-Infizierten mehr transportieren würden. Unerklärlich sei dies deshalb, da das italienische Unternehmen, welches auch für Südtirol die Rettungshubschrauber zur Verfügung stellt, seitens der obersten italienischen Flugaufsichtsbehörde ENAC für ganz Italien die Zulassung für Transporte von Covid-19-Patienten bzw. Corona positiv Getesteten erhalten hätte. Es sei eine Lüge, wenn von den Verantwortlichen der Landesflugrettung in Südtirol nun behauptet würde, dass man das Transportieren von Covid-19-Patienten in Südtirol mittels Rettungshubschrauber nicht verantworten könne.
Mit anderen Worten: Es kann nicht sein, dass in den vergangenen Monaten trotz aller Warnungen und Prognosen nicht bedeutend die Intensivbetten aufgestockt worden sind. Es kann nicht sein, dass die Nachverfolgung der Infizierten aufgrund von Überlastung der Verwaltung aufgegeben wurde. Es kann nicht sein, dass nach wie vor das Personal in Senioren- und Pflegeheimen nicht über Schnelltests auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wird, dass auch Infizierte mit asymptomatischen Verlauf nicht mehr getestet werden, dass wie in Österreich und Deutschland die Schüler einer Schulklasse bei einem Infektionsfall nicht mittels Schnelltest getestet werden, damit sie weiterhin in die Schule gehen können, währenddessen hierzulande gleich die ganze Schulklasse ungetestet in Quarantäne geschickt wird. Und was schon gar nicht geht, ist, dass die Verantwortlichen der Landesflugrettung in Südtirol den Transport von Covid-19-Patienten mittels Rettungshubschrauber untersagen. Das alles ist im höchsten Ausmaße unverantwortlich, sagt Christian Masten. Und all diese Sachverhalte, so Christian Masten, stellen eine schwere Unterlassung in der Notfallmedizin dar. All das müsse auch personelle Konsequenzen haben. Der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer sei definitiv fehl am Platz, er müsse daher zurücktreten. Und Christian Masten fordert auch Landeshauptmann Kompatscher auf, endlich zu agieren, dies auch angesichts seiner hohen Bezüge, die höher seien als jene der deutschen Bundeskanzlerin Merkel. "Herr Kompatscher, sprechen Sie endlich ein Machtwort mit den Verantwortlichen Ihrer Verwaltung. Und unterlassen Sie in Zukunft Mitteilungen an die Bevölkerung, dass man im Lande aufgrund von Überlastung an die Grenzen stoßen würde", sagt VOX-NEWS-Südtirol-Herausgeber Christian Masten.
Der Videokommentar von Christian Masten hier zum Anschauen: