Bei der Meraner SVP hat der Nachwuchs die Zügel in die Hand genommen. Es ist die Folge aus einem tiefgreifenden Erneuerungsprozess innerhalb der Partei, jedoch auch Konsequenz aus den Erfahrungen der letzten Gemeinderatswahl, deren Ausgang in eine kommissarische Verwaltung der Stadtgemeinde mündete. Sichtbarstes Zeichen für die innere Erneuerung der Partei ist die Kür von Katharina Zeller zur Bürgermeisterkandidatin für die SVP.
Eines der obersten Zielsetzungen von Katharina Zeller ist es in der Gemeindepolitiker mehr zu handeln und weniger zu reden. Das verrät die 34-jährige Juristin im Gespräch mit VOX-NEWS-Südtirol-Herausgeber Christian Masten. Zeller, die erst im Februar als erste Stadtobfrau die Führung der Meraner Stadt-SVP übernommen hatte, wurde Ende Juli von den SVP-Mitgliedern einstimmig per Akklamation zur Spitzenkandidatin der SVP für die Gemeinderatswalen am 10. Oktober 2021 ernannt.
Zum Unterschied zu den Grünen sieht Katharina Zeller vor allem die starke Vernetzung der Südtiroler Volkspartei als Vorteil für die Stadt Meran. Besonders auf Landesebene würde Meran wieder eine starke Stimme benötigen, so die Stadtobfrau und SVP-Spitzenkandidatin. Auch der Kontakt und der Austausch mit den umliegenden Bürgermeistern sei ihr sehr wichtig. Den Landesräten in der Südtiroler Landesregierung habe sie schon gesagt, dass mit der SVP an der Regierungsspitze in Meran wieder mehr Forderungen auf sie kommen werden. Ein besonderes Anliegen seien für Katharina Zeller zudem auch die sozial Schwachen und Benachteiligten in der Passerstadt. "Wir als Menschen, die es sich leisten können in der Politik aktiv zu sein, hätten einen besonderen Auftrag für die Schwächeren einzutreten", so die Meraner Juristin. Sorgen bereitet Katharina Zeller das Erstarken der italienischen Parteien in der Passerstadt. War es früher umgekehrt, seien es nun die deutschen Parteien, welche sich zersplittern würden. Umgekehrt würden die italienischen Parteien ihre politischen Differenzen überwinden und den Zusammenhalt und die Einheit suchen. Das sei so für die geschwächte deutschsprachige Volksgruppe in der Stadt Meran eine Herausforderung. Dennoch würde die SVP Meran auch die Interessen der italienischen Sprachgruppe in Meran vertreten. Dies auch dann, wenn entsprechend der internen Parteibestimmungen innerhalb der SVP keine Kandidaten aus der italienischen Sprachgruppe aufgestellt werden könnten. Die SVP Meran versteht sich als Vertreter aller Sprachgruppen in der Stadt.
Ein weiteres Anliegen für die Katharina Zeller und die SVP Meran sei der Verkehr und die Mobilität. Klar seien Klima- und Umweltschutz sehr wichtig, aber sie seien nicht jene Partei - im Unterschied zu den Grünen -, die mit dem Finger auf all jene zeigen würden, die auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Klar müssen Anreize geschaffen werden, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, aber auf der anderen Seite müssen wir auch realistisch sein, dass es einfach Menschen gibt, die das Fahrzeug benötigen, so die Meraner SVP-Bürgermeisterkandidatin Katharina Zeller.
Weitere Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 10. Oktober 2021 in Meran stehen bereits fest. Es sind dies unter anderem Paul Rösch für die Grünen, Joachim Ellmenreich, Spitzenkandidat des Team K, und Otto Waldner für die Freiheitlichen.
Das Videointerview von Christian Masten mit Katharina Zeller: