Von VOX-NEWS-Südtirol-Herausgeber Christian Masten:Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden kürt jedes Jahr das "Wort des Jahres" für den gesamten deutschen Sprachraum. Das Wort des Jahres 2019 heißt: Respektrente. "Es ist ein 'sozialpolitisch und semantisch' markanter Begriff für eine Rente, die die Altersarmut bekämpfen soll", heißt es in der Begründung der Jury. Respektrente lautet deshalb ihr Wort des Jahres, bezeichnend für eine Grundrente für Menschen, die 35 Jahre lang erwerbstätig waren und dennoch nicht von ihrer Rente leben können! In Österreich gibt es seit Jahren eine Mindestrente von 1200 Euro netto, 13 mal im Jahr. Deutschland hat vor Tagen auch ähnlich entschieden und die Mindestrente im Durchschnitt in Richtung 1200 Euro im Monat erhöht. Von einer angemessenen Mindestrente können Südtirols Rentner bis heute nur träumen. Die Mindestrente beträgt in Italien als auch in Südtirol schlappe 549 Euro monatlich für Alleinstehende, und auch diese erhalten nur vor dem 1. Jänner 1996 Versicherte. Die Mindestrente für Invaliden ab 76 Prozent beträgt nur 430 Euro! Wer soll davon leben können? Seit Tagen beobachten wir das unwürdige Spiel der Politiker, wie sie sich wieder um ihre eigenen Renten kümmern. Bis zu 1 Million Euro und mehr zahlen sich Politiker selbst als Rente im Voraus aus: ein "Diebstahl", den es in keinem anderen Land der Welt gibt. Ebenso unverständlich, dass von den Südtiroler Abgeordneten im Regionalrat nur die 6 Mandatare des Team K geschlossen gegen das neue Politikerrenten-Gesetz gestimmt haben. Jedenfalls liegen die Durchschnittsrenten der Politiker bei 4000 Euro aufwärts. Die Arbeitnehmer in der SVP kümmern sich auch um die armen Rentner und schweigen das Thema tot. Die Rentner werden zum Sozialfall und müssen "betteln" gehen, bei einer jungen unerfahrenen Sozialassistentin, welche dann entscheidet, ob gnädigerweise kleine Beiträge gegeben werden, Beträge, welche bei Weitem nicht reichen. Vielfach schämen sich die Mindestrentner und verbleiben in ihrer Altersarmut. Es ist eine Schande und ein Drama! Seit mehreren Legislaturen, auch dieses Mal, hat die SVP in ihrem Regierungsprogramm festgehalten, dass man die Mindestrenten in Südtirol menschenwürdig erhöhen wolle. Nichts von alldem ist in den vielen Jahren passiert. Auch die Oppositionsparteien rühren kaum einen Finger für die Mindestrentner, sie machen mit der SVP mit oder stehen dem Thema Mindestrente passiv gegenüber. Über 50 Prozent der Südtiroler erhalten gerade mal eine Durchschnittsrente von knappen 630 Euro, und dabei hat Südtirol die höchsten Lebenshaltungskosten Italiens! Mein persönliches Fazit: SVP, Arbeitnehmer in der Partei, Oppositionsparteien, Gewerkschaften: schämt euch für das Schweigen und eure Untätigkeit für die Mindestrentner, schämt euch für eure hohen Renten, schämt euch als Politiker und Verantwortliche! Herzlichst Ihr Christian Masten.