Beschlussantrag zu Hof- und Straßennamen

STF: "Deutsche Straßennamen anerkennen"

"Deutsche Straßennamen gibt es nicht! Klingt unglaublich, ist aber so", so die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung an die Presse. Viele Bürger hätten nicht schlecht gestaunt, als sie in diesen Tagen hätten feststellen müssen, dass auf ihren neuen elektronischen Identitätskarten nur mehr die italienischen Straßenbezeichnungen abgedruckt wurden. Auf Nachfrage hätten die Gemeinden bestätigt, dass in den staatlichen Adressverzeichnissen keine deutschen Straßenbezeichnungen existieren und daher seit Juni nur mehr italienische Straßenbezeichnungen verwendet werden können.

"Die deutsche Sprache ist kein fakultativer Zusatz, den man nur verwendet, wenn irgendwo noch ein wenig Platz zur Verfügung stehe, sondern sie ist in Südtirol als Amtssprache völlig gleichberechtigt", so die Süd-Tiroler Freiheit.

Das sei inakzeptabel, zumal es in Südtirol eine gesetzliche Verpflichtung zur Zweisprachigkeit gebe. Mit einem Beschlussantrag im Landtag wolle die Süd-Tiroler Freiheit diese Woche erreichen, dass die deutschen Straßennamen umgehend anerkannt werden und auch die Hofnamen nicht aus den Adressregistern gestrichen werden.

Historische Hofnamen retten

"Mit der Anpassung an die gesamtstaatlichen Bestimmungen des Meldeamtswesens streichen immer mehr Südtiroler Gemeinden die historischen Hofnamen aus den Meldeamtsregistern. Ein großer kultureller Verlust für unser Land. Als aktuelles Beispiel sei die Gemeinde Aldein genannt, die unlängst alle Hofnamen aus dem Meldeamtsverzeichnis gestrichen hat", so die Süd-Tiroler Freiheit.

Die historischen Hofnamen seien ein wichtiger Bestandteil Südtirols. "Sie bewahren Tradition, drücken Geschichte aus und dienen auch zur Orientierung. Dieses kulturelle Erbe darf nicht einfach ausgelöscht werden. Auch der Südtiroler Landtag hatte sich bereits 2014 mit großer Mehrheit für die Eintragung der Haus- und Hofnamen in die amtlichen Verzeichnisse und Adressregister der Gemeinden ausgesprochen", erläutert die Süd-Tiroler Freiheit weiter.

Deutsche Straßennamen verwenden

Seit der Einführung der neuen elektronischen Identitätskarten, gebe es immer wieder Probleme mit den deutschsprachigen Bezeichnungen. Da die Angaben zuerst in italienischer Sprache gemacht würden, sei für die deutschen Bezeichnungen oftmals nicht mehr ausreichend Platz zur Verfügung, sodass diese einfach mitten im Wort abgebrochen würden. Seit Juni würden sogar nur mehr ausschließlich italienischsprachige Straßenbezeichnungen verwendet, da es in den staatlichen Adresslisten keine deutschen Bezeichnungen gebe.

Dieses Vorgehen stehe im eklatanten Widerspruch zur verpflichtenden Zweisprachigkeit in Südtirol und sei für die Bürger auch ein Problem bei Reisen, da die Adresse - die z.B. bei der aktuellen Registrierungspflicht angegeben werden muss - auf dem Ausweis in deutscher Sprache gar nicht aufscheine. Dies sei besonders problematisch, wenn sich die Adressnamen in deutscher und italienischer Sprache stark unterscheiden, wie z.B. in der Gemeinde Kaltern, wo der Marktplatz mit "piazza principale" übersetzt werde. Der Bürger wird somit genötigt, die italienische Adressbezeichnung zu verwenden.

Der Südtiroler Landtag habe auch hiezu bereits 2018 mit großer Mehrheit beschlossen, dass auf den neuen Identitäskarten "die Angaben in den auszufüllenden freien Feldern – gemäß der Volksgruppenstärke in Südtirol – in der Reihung Deutsch, Italienisch und Ladinisch erfolgen".

Die deutsche Sprache sei kein fakultativer Zusatz, den man nur verwendet, wenn irgendwo noch ein wenig Platz zur Verfügung stehe, sondern sie sei in Südtirol als Amtssprache völlig gleichberechtigt. Mehr noch, es bestehe sogar eine gesetzliche Verpflichtung zur Zweisprachigkeit.

Aus diesem Grunde bringe die Süd-Tiroler Freiheit diese Woche folgenden Beschlussantrag zur Abstimmung:

  1. Der Südtiroler Landtag fordert die Landesregierung auf, sich dafür zu verwenden, dass sämtliche historischen Hofnamen anerkannt und nicht aus den Meldeamtsregistern gestrichen werden.

  2. Der Südtiroler Landtag fordert die Landesregierung auf, sich dafür zu verwenden, dass alle deutschen Straßennamen in die staatlichen Adress-Register aufgenommen werden.

  3. Der Süd-Tiroler Landtag fordert die Landesregierung auf, für die Umsetzung des genehmigten Beschlussantrages 884/18 zu sorgen, damit auf den neuen Identitätskarten die Angaben in den auszufüllenden freien Feldern – gemäß der Volksgruppenstärke – in der Reihung Deutsch, Italienisch und Ladinisch erfolgen. 

 

VOX News Südtirol / nb