Essen in den Mensen

Grüne Fraktion: "Damit wir wissen, was wir essen"

In einem Beschlussantrag, der in der Landtagswoche vom 11. bis 14. Mai behandelt werden wird, schlage die Grüne Fraktion vor, für mehr Transparenz beim Konsum in öffentlichen Mensen zu sorgen, so die Partei in einer Aussendung an die Presse.

"In unserem Beschlussantrag fordern wir, die Herkunft der in öffentlichen Mensen verwendeten tierischen Produkte zu deklarieren", erklärt Brigitte Foppa.

"Der Corona-Skandal im nordrhein-westfälischen Schlachthof Tönnies im Juni 2020 hat uns gezeigt, wie schrecklich die Arbeits- und Lebensbedingungen für Mensch und Tier an solchen Orten sein können. Aufgrund dieses traurigen Anlasses erfuhren auch viele Südtiroler Bürger/innen, dass das Fleisch, das über die Theken unserer Metzgereien und Supermärkte wandert, nicht von Tieren stammt, die in Südtirol gezüchtet und geschlachtet wurden, sondern aus Großschlachthöfen im europäischen Ausland kommt. Gütesiegel für tierische Produkte sind nicht hilfreich und geben ein falsches Gefühl von Sicherheit", so die Grüne Fraktion.

Immer mehr Menschen wollten wissen, woher ihr Essen komme. "Sie  wünschen sich Transparenz über die Herkunft der Nahrungsmittel, denn sie möchten bewusst entscheiden. Darin liegt eine große Freiheit. Für die Produzent/innen ist dies durchaus kein Nachteil. Hersteller/innen, die auf Transparenz setzen und klar deklarieren, woher ihre Lebensmittel tierischen Ursprungs stammen, sind für ihre Kund/innen attraktiv. Und auch die lokale Landwirtschaft profitiert auf diese Weise. Und immerhin haben Konsument:innen im Geschäft die Möglichkeit, Informationen über die Herkunft ihres Schnitzels auf der Verpackung nachzulesen. Bei offen angebotenen Speisen in Mensen besteht diese Möglichkeit hingegen nicht", so die Grüne Fraktion weiter.

"In unserem Beschlussantrag fordern wir, die Herkunft der in öffentlichen Mensen verwendeten tierischen Produkte zu deklarieren. Das wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. In anderen Ländern wird das schon so gehandhabt. Als Beispiel ist hier die Schweiz zu nennen, in der großer Konsens über diese Praxis herrscht und diese auch in der privaten Gastronomie angewandt wird", erklärt Brigitte Foppa.

Ein ähnlicher Vorschlag sei bereits im Oktober 2019 im Landtag diskutiert worden. Damals habe die Mehrheit den Vorschlag noch mit Gusto abgelehnt. "Wir sind gespannt, ob sich die Welt der Mehrheit in der Zwischenzeit ein bisschen weitergedreht hat", so Foppa abschließend.

VOX News Südtirol / nb