Die vom VCÖ aufbereiteten und publizierten Daten würden es eindeutig zeigen: Die Schweiz hat mit einer kohärenten Bemautungs- und Verlagerungspolitik den LKW-Transit durch die Schweiz in den letzten zehn Jahren um ein Viertel senken können. Im selben Zeitraum stieg der LKW-Transit über den Brenner um ein Drittel. Im vergangenen Jahr fuhren damit über den Brenner bereits dreimal so viele Lasten- und Sattelzüge wie über alle Schweizer Alpenpässe zusammen. Der Hauptgrund für diese Entwicklung sei klar: Die Route über den Brenner sei insgesamt billiger als über die Schweiz, so der Dachverband für Natur- und Umweltschutz der CIPRA Südtirol.
Geringere Bemautung und billigerer Diesel-Treibstoff würden für die Transporteure auch einen Umweg von bis zum 300 km pro Richtung noch lukrativ machen. Die Forderung des VCÖ nach einer LKW-Mindestmaut in der EU und der Abschaffung des Dieselprivilegs decke sich auch mit den langjährigen Forderungen des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz. Damit würden, laut dem Dachverband endlich die Ursachen für den steigenden LKW-Transit über die Brennerachse mit all seinen negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt wirkungsvoll bekämpft werden.
Mit der Überarbeitung der Eurovignetten-Richtlinie der Europäischen Union hätte man endlich auch das richtige Werkzeug in der Hand, um diese Maßnahmen gesetzlich verankert umsetzen zu können. Hierzu haben die CIPRA-Organisationen, dessen regionaler Vertreter der Dachverband für Natur- und Umweltschutz ist, Ende April einen Forderungskatalog zur Verbesserung und Schärfung des vorliegenden Entwurfs für die neue Eurovignetten-Richtlinie an die politischen Entscheidungsträger der Alpenländer geschickt. So ging dieser Forderungskatalog auch an die Südtiroler Vertreter in Rom und Brüssel mit dem Ersuchen, sich im Sinne des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes für diese notwendigen Verbesserungen stark zu machen. Gerade im Hinblick auf die besonders belastete Situation Südtirols entlang der Brennerroute.
Am 28. September treffen sich die Verkehrsminister der EU unter deutschem Vorsitz. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hofft, dass bereits im Zuge dieses Ratstreffens die Weichen für eine wirkungsvolle Eurovignetten-Richtlinie gestellt werden.
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