Die Süd-Tiroler Freiheit teilt in einer Presseaussendung mit, dass sie mit Freude zur Kenntnis nimmt, dass über die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler nunmehr auch auf breiterer Basis diskutiert wird und auch die Südtiroler Volkspartei dieses wichtige Anliegen offensiv vorantreiben möchte. Genau darauf hätte die Südtiroler Freiheit seit Jahren hingearbeitet. „Der nun von Luis Durnwalder und Oskar Peterlini eingebrachte Vorschlag, dass auch den Italienern Südtirols die österreichische Staatsbürgerschaft angeboten werden sollte, ist nicht neu“, so die Südtiroler Freiheit. Bereits im Jahr 2015 hätte der Innsbrucker Rechtsexperte DDr. Franz Watschinger im Auftrag der Süd-Tiroler Freiheit eine Regierungsvorlage verfasst, die die Italiener Südtirols durchaus einschließe und auf der vom Landtagsklub organisierten wissenschaftlichen Tagung ‚Doppelte Staatsbürgerschaft als Mittel des Minderheitenschutzes im europäischen bzw. internationalen Vergleich‘ präsentiert und im gleichnamigen Tagungsband 2017 publiziert worden sei. „DDr. Watschinger kommt darin zum Schluss, dass neben den Südtirolern deutscher und ladinischer Muttersprache auch die Italiener Südtirols antragsberechtigt sein könnten, sofern sie nachweisen können, dass sie Nachfahren von österreichischen Staatsbürgern sind, welche zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Staatsvertrags von Saint-Germain im Gebiet der heutigen autonomen Provinz Bozen beheimatet waren. Man knüpft somit an das Abstimmungsprinzip an, wie es vielfach in anderen Minderheitenregionen bereits erfolgreich zur Anwendung kommt“, sagt Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit. Für die Festlegung von Kriterien für die Vergabe einer zweiten Staatsbürgerschaft müsse das Rad also nicht neu erfunden werden. „Es gibt in ganz Europa und in der restlichen Welt unterschiedliche Modelle, die im obgenannten Tagungsband Süd-Tiroler Freiheit: Doppelte Staatsbürgerschaft unterstreicht Verbundenheit zu Österreich breit diskutiert werden. Die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für die Südtiroler könnte somit problemlos entweder über die Zugehörigkeit zur Sprachgruppe oder nach dem Abstammungsprinzip gewährt werden. Allen Modellen gemein ist, dass eine klare Verbundenheit des Bürgers zum Staat, dessen Staatsbürgerschaft er annehmen möchte, im Vordergrund steht“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit. Für die Südtiroler unterstreiche die österreichische Staatsbürgerschaft die Verbundenheit mit ihrem Vaterland Österreich, sie sei aber auch ein Bekenntnis zur gemeinsamen Geschichte und Kultur. Es spräche nichts dagegen, jenen Italienern Südtirols, die dies auch so sehen, die österreichische Staatsbürgerschaft anzubieten. Letztlich würde aber Österreich darüber entscheiden, wem und nach welchen Kriterien es die Staatsbürgerschaft vergibt.