Schädigendes und frauenfeindliches Verhalten: Ehrenbürgerschaft abgelehnt

In regelmäßigen Abständen wird in Südtirols Gemeinden eine Ehrenbürgerschaft und das Ehrenzeichen verliehen. Die Verleihung von Auszeichnungen an verdiente Persönlichkeiten sollte mit einer Vorbildfunktion – insbesondere für die jungen Gemeindebürger – verbunden sein. In einer Gemeinderatsitzung wird im allgemeinen über die dafür vorgeschlagenen Personen abgestimmt - so geschehen auch am 23. Oktober in Natz-Schabs. Es ging dabei um 1 vorgeschlagene Person, J.H., für die Ehrenbürgerschaft und 31 Natz-Schabser für das Ehrenzeichen. In einer Presseaussendung teilt die Bürgerliste Natz-Schabs nunmehr die Gründe mit, weshalb sie sich bei der Abstimmung bei gewissen Personen dagegen gestimmt beziehungsweise sich enthalten hätte. Die Bürgerliste stimmte gegen die Ehrenbürgerschaft von J.H. Das ehrenamtliche Engagement von J.H. sei zwar anerkennenswert, doch würden seine Tätigkeiten als SVP-Ausschussmitglied von Teilen der Bevölkerung als umstritten empfunden. J.H. sei laut Bürgerliste Natz-Schabs nachweislich für gravierende Finanzschäden auf Kosten der Steuerzahler mitverantwortlich, da er sämtliche Entscheidungen in einem verlorenen Verfahren der Gemeinde - Fall Gemeindesekretär - mitgetragen und als Bauassessor und Zeuge vor Gericht eine maßgebliche Rolle gespielt hätte. Die Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der Abstimmung am 23. Oktober nicht erreicht und J.H. die Ehrenbürgerschaft somit verwehrt. "Eine Ehrenbürgerschaft für J.H. wäre nicht gerechtfertigt und das Ergebnis ist mehr als richtig", so die Bürgerliste Natz-Schabs. Bei der Ratssitzung am 23 Oktober wurde außerdem über 31 vorgeschlagene Personen zur Verleihung für das Ehrenzeichen abgestimmt. Bei 27 Bürgern hat die Bürgerliste positiv zugestimmt. Bei einigen Personen hatte die Bürgerliste allerdings aus folgenden Gründen Einwände: Ein Mitglied der Baukommission sei bereits mehrfach in den Räumlichkeiten der Gemeinde durch aggressives, frauenfeindliches Verhalten und primitive Beschimpfungen („Weiber“) aufgefallen, die Verleihung eines Ehrenzeichens an diese Person wäre deshalb nicht richtig. Die Bürgerliste der Gemeinde zählt weitere Gründe auf, die gegen die Verleihung des Ehrenzeichens sprechen: Illegale Besetzungen von Gemeindeeigentum und dessen wirtschaftliche Nutzungen ohne offizielle Genehmigung, respektloses Verhalten gegenüber Gemeindegrundstücken und das Entfernen von Grenzsteinen. "Auch jenen Personen, die es durch ihre politischen Funktionen und Einflüsse in Gremien unterstützen, dass in einigen Fällen über Jahrzehnte hinweg keine Abgaben an die Gemeinde entrichtet wurden, soll kein Ehrenzeichen verliehen werden – denn auch hier entstand ein finanzieller Verlust und Schaden für die Gemeinde", so die Bürgerliste Natz-Schabs.