Eine Bühne für aufstrebende, junge Spieler

Meraner Festspiele werden zu wahrer Talentschmiede

In den vergangenen Jahren gelang es dem jungen ambitionierten Präsidenten der Meraner Festspiele, Philipp Genetti, zusammen mit seinem Team, die Meraner Festspiele zu einer Talentschmiede auszubauen, die inzwischen mit immer interessanteren Freilichtaufführungen auf sich aufmerksam macht.

Meraner Festspiele

Begonnen hat alles mit der Initiative für Ur- und Erstaufführungen, durch die es 2017 zur Uraufführung des historischen Schauspiels „Die Verfolgten“ kam. Als der Bürgermeister von Dorf Tirol sich im Jahr darauf entschied, die SchlossFestSpiele für touristische Zwecke umzugestalten und Stücke zu spielen, die an vielen anderen Orten schon unzählige Male inszeniert wurden, zog die Initiative für Ur- und Erstaufführungen nach Meran. Als junger engagierter Kulturschaffender wurde Philipp Genetti zum Präsidenten der Meraner Festspiele. Es folgten die Uraufführungen bzw. Erstaufführungen von Stücken wie „Die Erbinnen“, „Die Präsidenten“, „Die Großen von gestern“ und dieses Jahr das Schauspiel „Die Wölfe“. Eine gelungene Freilichtaufführung, in der viel Können und Erfahrung der bekannten Regisseurin Judith Keller steckt. Keller war auch maßgeblich daran beteiligt, dass es zu dieser authentischen und künstlerisch hochwertigen Uraufführung kam, die nicht nur das Leben der Geschichte Tirols aus dem Jahr 1816 zum Leben erweckt, sondern ebenso einen tiefen Einblick in eines der brennenden Themen unserer Zeit gibt. Wie ihr das gelungen ist, davon kann sich jeder noch bis zum 22. Juli 2022 selbst überzeugen.

Doch all das wäre nicht möglich, wenn Philipp Genetti nicht auf eine Reihe von Südtiroler Talenten zurückgreifen könnte, die ihn schon seit Jahren begleiten, wenn es darum geht, die Meraner Festspiele zu organisieren und in die Tat umzusetzen. Allen voran Sandra Spinell und Harald Rechenmacher, die beiden unermüdlichen Theaterkenner aus Sinich, die schon bei der Gründung der Meraner Festspiele 2018 mit dabei waren. Ein weiteres großartiges Talent fanden die Meraner Festspiele in Rita Kröss, der talentierten und unermüdlichen Kostümbildnerin, die sich in den letzten Jahren mehrfach als große Begabung herausstellte. In diesem Jahr war es ihre Aufgabe, historische Kostüme aus dem Jahr 1816 für 18 Schauspieler auf die Bühne zu zaubern. Diese Kostümbildnerin wird man sich merken müssen. Aber nicht nur sie, auch Maria Kralik als Maskenbildnerin bewies über die Jahre ihr großes Talent. Zusammen mit Emily Schwarz, ihrer Assistentin, schminkt sie die Schauspieler meisterhaft. Was immer die verschiedenen Regisseure und die Zeit, in der die Stücke spielen, verlangen, liefert Maria Kralik und Rita Kröss den Meraner Festspielen. Damit werden die Meraner Festspiele immer mehr zu einer wahren Talentschmiede. Versteckte Südtiroler Talente werden entdeckt und gefördert, bis sie über die immer neuen Herausforderungen zu wahren Meistern ihres Fachs werden. Das gilt für den bekannten Theaterautor Luis Zagler, wie für viele andere künstlerische Talente rund um die Meraner Festspiele, wie auch Marco Diana, der als Komponist und Vollblutmusiker in all den Jahren die Bühnenmusik schuf. Auf einem völlig anderen musikalischen Terrain wurde er bereits mit vielen Auszeichnungen geehrt, jetzt komponiert er auch für die Meraner Festspiele.

Als wahre Talenteschmiede erweisen sich die Meraner Festspiele aber vor allem auch im Bereich der Darsteller, wo neben bewährten Südtiroler Volksschauspielern wie Horst Ortler (Meran), Karin Lintner (Terlan), Ruth Kofler (Naturns) oder Robert Bernardi (Marling) auch aufstrebende, junge Spieler ihre Bühne erhalten. Dazu zählen Max Tschager (Lana) und Valentina Mölk (Meran), die bereits bei der Uraufführung des Schauspiels „Die Großen von gestern“ in wichtigen Rollen zu sehen waren. Als verrücktes, junges Paar zogen sie damals das Publikum in ihren Bann. Im Stück „Die Wölfe“ spielen sie die Rollen eines Dienerpaares, das sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Als besondere Entdeckung bei der diesjährigen Produktion zeigt sich aber Leonie Vitroler (Brixen). Es ist ihre erste Schauspielerfahrung auf einer großen Bühne und das gleich in einer zentralen Rolle. Leonie gilt als wahres Schauspieltalent. Ohne jede Eitelkeit und taff wie ein Profi, bewegt sie sich auf der Bühne, als wäre sie dort daheim. Auch ihr Gesicht wird man sich merken müssen. Denn ob als einfaches Bauernmädchen oder im weißen Kleid vor dem Sohn des Grafen, Leonie strahlt, kaum dass sie auf der Bühne steht. „Solche Talente sind selten.“, betont Festspielpräsident Philipp Genetti, „Deshalb ist es auch jedes Mal eine wahre Freude, wenn sie entdeckt werden, wie das bei Leonie Vitroler heuer der Fall ist.“ Das geht freilich nur, wenn es auch Bühnen gibt, die solchen Südtiroler Talenten eine Chance geben. Bei den Meraner Festspiele ist das klar der Fall.

Eine sehr fleißige und gute junge Schauspielerin ist auch Sabrina Waldner (Meran), die im Stück „Die Wölfe“ die Rolle einer jungen Witwe spielt. Sabrina spielt diese Rolle mit großer Freude und sehr authentisch. Last but noch least ist dieses Jahr auch der bekannte Theaterautor, Schauspieler und Kabarettist Horst Saller aus Schlanders in der Rolle des Richters zu sehen. In dieser Rolle zeigt er, dass er auch ein großartiger Charakterdarsteller ist, wenn man ihm nur die Gelegenheit dazu gibt. Diese Gelegenheit haben die Meraner Festspiele ihm dieses Jahr geboten. Diese Rolle verlangt darstellerische Fähigkeiten, über die nur sehr wenige in unserem Land verfügen. Horst Saller hat sie, das zeigt er in diesem Stück. 

Weitere wichtige Hauptrollen sind bei den Meraner Festspielen auch immer mit mehr oder weniger professionellen Schauspielern aus dem gesamten deutschen Sprachraum besetzt. Das verleiht der Produktion nicht nur zusätzliche Qualität, sondern wirkt auch immer wieder erfrischend und spannend. So ist heuer z. B. Pascal Gross (Wien), bekannt durch seine Engagements am Burgtheater und bei den Salzburger Festspielen, der bei den Meraner Festspielen in der Rolle des Wilderers Fex zu sehen ist. Sein lockeres, raffiniertes Spiel ist für jeden Theaterkenner in unserem Land eine wahre Freude zu sehen. Das Gleiche gilt für Klaus Windisch (Innsbruck), der bereits am Tiroler Landestheater und am Münchner Volkstheater gespielt hat und bei den Meraner Festspielen in der Rolle des Wolfsgruber überzeugt, der als Anführer der Bauern und Witwen die Handlung vorantreibt.

Großartig auch Michael Arnold (Innsbruck), viele Jahre Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater, der auf der Bühne der Meraner Festspiele dieses Jahr noch einmal in die Rolle des Wolfram Schäfer schlüpft und diese Rolle geradezu meisterhaft verkörpert. Wie er mit einem gerissenen Lamm in der Hand seinen ganzen Schmerz ins Publikum trägt, wird jedem der Zuschauer noch lang in Erinnerung bleiben. Es gibt noch zwei weitere Entdeckungen, die heuer erstmals bei den Meraner Festspiele mit im Ensemble sind. Martin Radecke (Berlin), in Südtirol unvergessen durch die Uraufführung des Schau-spiels „Die Verfolgten“, wo er den Arzt „Dr. Vögele“ spielte, stellt er auch heuer wieder sein großes schauspielerisches Talent unter Beweis. Wenn er in der Rolle des Grafen Meinhard eine ganze Palette starker Gemütszustände zum Ausdruck bringen muss, zeigt sich einmal mehr sein ganzes schauspielerisches Können, das er bei jeder Aufführung in immer gleicher Intensität auf die Bühne zu bringen vermag. Als seine Verlobte spielt Julia Sailer (Landeck) sich in die Herzen des Publikums. Diese beiden, sehr anspruchsvollen Rollen zu meistern, verlangt nicht nur schauspielerisches Können, sondern auch körperlichen Einsatz und viel schauspielerisches Talent. Martin Radecke und Julia Sailer verfügen über dieses Talent, davon kann sich jeder noch bis zum 22. Juli selbst überzeugen.


Aufführungstermine

Montag, 11. Juli, Mittwoch, 13. Juli, Freitag, 15. Juli, Samstag, 16. Juli, Montag, 18. Juli, Mittwoch, 20. Juli, Donnerstag, 21. Juli, Freitag, 22. Juli 2022.

Ticketverkauf

www.ticket.meranerfestspiele.comwww.meranerfestspiele.com
Ticket-Hotline: 0039 0473 428 388
Ticket-Mail: info@meranerfestspiele.com

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VOX News Südtirol / ja