Grüne vom Landeshauptmann enttäuscht

Zu wenig Geld für Entwicklungszusammenarbeit

In der gestrigen Sitzung der Landesregierung hat das Land beschlossen, 3,1 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben - 2019 waren es noch 4 Millionen. Die Grünen finden das nicht "nachhaltig" genug und sprechen von einem Schritt zurück.

 

Kompatscher habe auf den langen Weg hingewiesen, den die Entwicklungsarbeit hinter sich hätte. "Wovon er nicht sprach, ist die fast schon lachhaft kleine Summe, mit der das Land Südtirol die Entwicklungshilfe bezuschusst – oder besser gesagt, sie mit den Brotkrumen eines üppigen Haushalts abspeist", beklagen sich die Grünen.

Denn tatsächlich hätten die Regierungspartner SVP und Lega 2018 in ihrem Regierungspapier explizit auf die siebzehn Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen - Sustainable Development Goals, SDGs - verwiesen. Im Wortlaut: "Zur Erreichung dieser Ziele übernimmt Südtirol durch aktive Beteiligung an Kooperationsprojekten und Entwicklungszusammenarbeit auch überregionale und internationale Verantwortung."

"Liest man sich Ziel 17der SDGs durch, kommen leichte Zweifel auf, ob es die Regierung mit diesem Bekenntnis wirklich ernst meint oder doch eher social washing", sagen die Grünen.  "Vorgabe der SDGs ist nämlich, dass ein Land 0,7 Prozent, mindestens aber 0,2 Prozent seines Bruttoinlandproduktes - BIP - in die Entwicklungszusammenarbeit investiert. Die mickrigen 3,1 Millionen Euro entsprechen hingegen grade mal 0,013% unseres BIPs von ca. 23 Milliarden Euro."

Wolle Südtirol auf 0,2 Prozent kommen, müsste es 46 Millionen bereitstellen. "Wir Grüne haben mehrmals gesagt, dass wir den Landeshauptmann an seinen Taten, nicht an seinen Worten messen wollen. Leider sind wir zum wiederholten Mal enttäuscht worden. Nachhaltigkeit sagen und auch danach handeln sind eben zwei verschiedene Paar Schuhe“, so ein enttäuschter Riccardo Dello Sbarba.

 

VOX News Südtirol