Durch diese chemische Reaktion ist die Pflanze besser vor der Kälte geschützt. Denn eine höhere Konzentration an gelösten Teilchen wie beispielsweise Zucker in der Zellflüssigkeit bewirkt eine Absenkung des Gefrierpunkts. „Somit gilt für Grünkohl, dass Zucker die Pflanze vor dem Gefrieren schützt“, bringt es Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, auf den Punkt. „Der Effekt ist ähnlich wie beim Salzwasser, das im Vergleich zu Süßwasser erst bei niedrigeren Temperaturen gefriert.“
Abgesehen von seiner Anpassungsfähigkeit beeindruckt Grünkohl mit seinem Reichtum an gesundheitsfördernden Vitaminen (besonders Vitamin C, Folsäure, Vitamin K, Provitamin A), Mineralstoffen (Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen), Ballaststoffen sowie Glucosinolaten und Carotinoiden, welche zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Die Glucosinolate (Senfölglykoside) sind für den würzigen Geschmack verantwortlich, ihnen wird zudem eine krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben. Die Carotinoide wirken antioxidativ, sie können schädliche Sauerstoffverbindungen neutralisieren.
Grünkohl kann sowohl roh als auch gegart gegessen werden. Ein besonderer Genuss sind im Backofen knusprig gebackene Grünkohlblätter, so genannte Grünkohl-Chips.