"Die größten Hürden im Zugang zur psychologischen Betreuung sind derzeit die unverhältnismäßig langen Wartezeiten. Gleichzeitig ist die Hemmschwelle, professionelle psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, sehr hoch. Die Kombination dieser beiden Faktoren führt dazu, dass notwendige psychologische Hilfe kaum von den Personen zeitgerecht in Anspruch genommen werden kann. Dies führt zu langfristigen psychosozialen Schäden, die in wenigen Fällen wieder gutgemacht werden können", gibt Dr. Franz Ploner vom Team K zu bedenken.
Aus diesem Grund habe das Team K einen Gesetzentwurf für eine Reform des derzeitigen psychologischen Beratungsdienstes eingereicht. Ziel dieses Gesetzes sei es, psychologische Betreuung niederschwellig und unbürokratisch durch fachlich qualifiziertes Personal zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die Koordination zwischen psychologischen Einrichtungen und privat tätigen Psychologen ausgebaut werden.
In der Nachbarprovinz Trient seien bereits 2016 ein ähnliches Gesetz verabschiedet worden, welches die Konventionierung und Akkreditierung privater Psychologen ermöglichte. "Dr. Ploner und die Vizepräsidentin des Team K, Dr. Francesca Schir, orientierten sich an den dort verfolgten Ansätze und schlagen eine ähnliche Lösung auch für Südtirol vor", so Team K. "Unser Vorschlag geht einen Schritt weiter als der im Trentino verfolgte Ansatz", sagt Schir, "denn unser Gesetzentwurf sieht auch die Möglichkeit einer Akkreditierung für einzelne freiberuflich tätige Psychologen vor. Ziel ist es, für die steigende Anzahl an Patienten schnelle und effektive Behandlungsmöglichkeiten zu gewährleisten."
Mehr Bedarf an psychologischer Hilfe sei eine absehbare Folge der Pandemie und der vielen Lockdowns. Die Politik müsse jetzt die Voraussetzungen für ein Gesundheitssystem schaffen, das in der Lage ist, die kommenden Herausforderungen zu bewältigen.