Offener Brief an die kommissarische Verwaltung Meran

SVP: "Sorgen und Anliegen ernst nehmen"

Reinhard Bauer und Katharina Zeller von der SVP Meran wenden sich in einem "Offenen Brief" an die kommissarische Verwaltung der Stadt, um erneut darauf hinzuweisen, dass viele Familien und Betriebe durch Covid-19 in eine prekäre Situation geraten sind. Außerdem machen die beiden SVP-Mitglieder Vorschläge, wie den Bürgern durch Maßnahmen geholfen werden kann. All dies bringen Bauer und Zeller in die Form eines offenen Briefes, da sie auf mehrmaliges Nachfragen hin keinen Termin bei der kommissarischen Stadtverwaltung von Meran bekommen haben. Adressiert ist der Brief somit an die Kommissarin Dr.in Bruzzese.

Reinhard Bauer und Katharina Zeller von der SVP Meran sagen: "Sinn und Zweck der Stadtverwaltung, ob politischer oder kommissarischer Natur, muss es sein, diese Sorgen und Anliegen ernst zu nehmen und sie umsichtig zu behandeln."

VOX NEWS Südtirol gibt den "Offenen Brief" der Führungsspitze des Meraner SVP Stadtkomitees in originalem Wortlaut wieder:

"Sehr geehrte Kommissarin Dr.in Bruzzese,

da es auch nach mehrfacher Anfrage keine Möglichkeit zu geben scheint, einen Termin mit der kommissarischen Verwaltung Merans zu vereinbaren, erlauben wir uns auf diesem Wege unsere Anliegen vorzubringen.

Die Situation rund um Covid-19 und den damit einhergehenden Restriktionen sorgt sowohl bei Familien als auch bei Betrieben für teilweise prekäre Situationen. Der Verlust des Arbeitsplatzes, der Lohnausgleich, die Doppelbelastung für Familien, die Geschäftsschließungen und die Planungsunsicherheit bei Betrieben sorgen für Unmut und Existenzängste bei den Bürgerinnen und Bürgern Merans.

Sinn und Zweck der Stadtverwaltung, ob politischer oder kommissarischer Natur, muss es sein, diese Sorgen und Anliegen ernst zu nehmen und umsichtig zu behandeln. Wir sind an einem Punkt, an dem ein Eingreifen seitens der kommissarischen Verwaltung zur Pflicht und bereits überfällig geworden ist. Die reine Abwicklung der ordentlichen Verwaltung reicht nicht mehr aus. Insbesondere müssen Maßnahmen zur Lösung folgender Anliegen für die Bevölkerung getroffen werden:

- Maßnahmen zur Unterstützung gegen Covid-bedingte Schäden
• Finanzielle Unterstützung hilfsbedürftiger Familien
• Finanzielle Unterstützung für Betriebe, die Covid-bedingt in Schieflage geraten sind
• Entlastung von der Gebühr für die Besetzung von öffentlichem Grund (COSAP)
• Vorübergehende und begleitende Bereitstellung, der im Eigentum der Gemeinde befindlichen Immobilien, für durch Corona obdachlos gewordene Familien

- Abstimmung der Covid-Maßnahmen mit der Landesregierung
• Bessere Information und Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger
• Besseres und spezifisches Management in der Umsetzung der Beschlüsse der Landesregierung

- Anerkennung des Sicherheits- und Gewaltproblems in Meran und Zusammenarbeit mit
entsprechenden Strukturen zur Besserung der Situation

- Beitragsfreigabe für Vereine
• Vereine, welche einen essenziellen Dienst für das Gemeinwesen leisten, müssen über die notwendige Finanzierung verfügen (Kinderbetreuung im Sommer, sportliche Aktivitäten für Kinder, Kunst und Kultur, Zivilschutz, Feuerwehr, Bergrettung, CAI, etc.)

- Projekt "San Nicoló": Ankauf und Sanierung einiger Teile des alten Gebäudes. Errichtung von 4 Kindergartensektionen und Wohnungen für soziale Zwecke
• Alle Vorarbeiten sind abgeschlossen, die Verhandlungen mit den Eigentümern geführt, die notwendigen Gelder vom Gemeinderat bereitgestellt. Wir ersuchen um Unterzeichnung des formalen Beschlusses.

Die Dringlichkeit dieser und noch weiterer Themen (deren es eine Vielzahl gibt) erfordert ein zeitnahes Handeln. Ein Verweis auf die kommende politische Vertretung Merans im Sommer des Jahres ist daher unzureichend. Wir ersuchen die kommissarische Verwaltung Merans, sich diesen dringlichen Themen zu widmen und stellen uns für eine konstruktive Zusammenarbeit und Ausarbeitung konkreter Lösungsansätze zur Verfügung."

VOX News Südtirol / nb