Enorme Verluste für Tourismus ohne Grenzöffnung

Süd-Tiroler Freiheit: Corona und der Doppelpass

Während die Grenzen zwischen Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein am 15. Juni vollständig wieder geöffnet werden, sieht Österreich keine Chance auf eine baldige Grenzöffnung zu Italien (und damit auch zu Südtirol) aufgrund der hohen Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus. Bernhard Zimmerhofer von der Süd-Tiroler Freiheit gibt dabei folgendes zu bedenken: "Mit dem Doppelpass hätten wir Südtiroler einen bedeutenden Trumpf in der Hand, um auch in Krisenzeiten unsere existenziellen Verbindungen zu unseren nördlichen Nachbarländern einzufordern und aufrechtzuerhalten. Deshalb gilt es jetzt mehr denn je, die Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft anzustreben."

Bernhard Zimmerhofer, Bezirkssprecher Süd-Tiroler Freiheit Pustertal.

Allein der Tourismus hat aufgrund des coronabedingten Stillstandes bereits jetzt enorme Verluste zu verzeichnen, erinnert der Der Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal, Bernhard Zimmerhofer. Der Tourismus ist eine der treibenden Kräfte der Südtiroler Wirtschaft, wobei der größte Teil der Gäste aus dem deutschsprachigen Raum kommt, mit Deutschland 48,8 %, Schweiz 4,8 % und Österreich 3,2 % Übernachtungen (IDM 2018). Jede Verzögerung der Grenzöffnungen bedeutet somit weiterhin hohe Verluste und Betriebsschließungen. Deshalb sind offene Grenzen zu unseren nördlichen Nachbarn für Südtirol von existenzieller Bedeutung!

Mit dem Doppelpass hätten wir jetzt, in dieser außergewöhnlichen Krise, ein bedeutendes Druckmittel gegenüber Wien und Rom, um unsere Interessen zu vertreten, so Zimmerhofer.

Besonders der Landeshauptmann habe sich nicht als großer Freund vom Doppelpass für Südtiroler hervorgetan, heißt es weiter. Einen Brief von 51 Südtiroler Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Traditionsverbänden und der Kirche im Oktober 2019, an die Innen- und Außenminister Österreichs, Peschorn und Schallenberg, bezeichnete er als "Briefchen" und "keine institutionelle Initiative". Immerhin wurde dieses "Briefchen" auch von insgesamt 11 von 15 Landtagsabgeordneten der SVP unterstützt.

Jetzt gilt es aber nach vorne zu schauen und alle Kräfte zu bündeln, um dieses wichtige Ziel doppelte Staatsbürgerschaft für Südtiroler schnellstmöglich zu erreichen, ist Bernhard Zimmerhofer überzeugt.

VOX News Südtirol / ja