Wie sinnvoll sind die Maßnahmen?

Stürzt Kompatscher das Land ins Chaos?

Sich fortlaufend zu verändern liegt in der Natur eines Virus. Es braucht zum Überleben einen Wirt und ist daher interessiert daran, möglichst viele Wirte in kurzer Zeit zu besiedeln. Daher verändert es sein Ergbut. Die Wissenschaft hat bei Sars-CoV-2 bislang bereits rund 300.000 Mutationen nachgewiesen, sagt der französische Gen-Forscher Axel Kahn. Die WHO zählt 12.000. Weil sich die südafrikanische Coronavirus-Variante in drei weiteren Südtiroler Gemeinden ausbreitet, gibt es verschärfte Maßnahmen ab morgen Mittwoch, 24. Februar, auch für das gesamte Passeiertal, Lana und Mals. VOX NEWS Südtirol sind vor wenigen Minuten aus Mals aktuelle Bilder zugespielt worden, die es so in der Geschichte der 5300 Einwohner zählenden Marktgemeinde im Vinschgau noch nicht gegeben haben dürfte. Da im Kulturhaus in der Bahnhofstraße in Mals eine Teststation eingerichtet wurde, hat sich vor dieser am Dienstagnachmittag eine einige hunderte Meter lange Warteschlange gebildet, mit Bürgern aus den zu Mals gehörenden Fraktionen Burgeis, Laatsch, Matsch, Planeil, Plawenn, Schleis, Schlinig, Tartsch und Ulten-Alsack, die allesamt sich auf den Covid-19-Erreger testen lassen wollen, um das Gemeindegebiet am Mittwoch und den darauffolgenden 72 Stunden verlassen und betreten zu können. Angesichts der Bilder, die unsere Redaktion aus Mals erreichen, fragen sich viele Bürger, wie sinnvoll diese Maßnahmen überhaupt sind. Menschen müssen über Stunden hinweg dicht an dicht gedrängt warten bis sie zum Test an die Reihe kommen. Auch manche kritische Stimmen waren zu hören. "Stürzt Kompatscher das Land ins Chaos?"

Wer ist dafür verantwortlich, dass mehrere 100 Menschen aus dem ganzen Malser Gemeindegebiet dicht an dicht gedrängt und über Stunden in einer schier unendlich wirkenden Warteschlange vor dem Kulturhaus in der Bahnhofstraße in Mals ausharren mussten, um zur einzigen in Mals eingerichteten Corona-Teststation zu gelangen und sich auf das Corona-Virus testen zu lassen? Verantwortlich dafür ist eindeutig die Südtiroler Landesregierung und allen voran Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Viele der Malser Bürger haben sich angesichts ihres Schicksals stundenlang in einer Wartschlange warten zu müssen, auch gegenüber dieser Redaktion über das Unvermögen der Landesverwaltung und des Südtiroler Gesundheitsbetriebes beklagt, dass in Mals nur eine Teststation vorgesehen wurde. Der große Andrang am Dienstagnachmittag aus allen 9 Fraktionen kam auch keineswegs überraschend und wäre vorzusehen gewesen. 

Da nützt es auch nichts, wenn Gesundheitslandesrat Thomas Widmann auf dem gesamten Landesgebiet zu erhöhter Vorsicht aufruft. Noch am Samstag sagte er: "Die neuen Corona-Varianten stellen uns vor große Herausforderungen und deshalb müssen jetzt alle ganz besonders vorsichtig sein." Angesichts dieses organisatorischen Schlamassels in Mals scheint auch die große Besorgnis von Landeshauptmann Kompatscher vergebens zu sein. Sagte er doch: "Noch verfolgen wir das Ziel, das Auftreten der südafrikanischen Variante auf die bisher betroffenen Landesteile einzugrenzen. Sollte sie in anderen Landesteilen nachgewiesen werden, sind wir bald an einem Punkt, an dem einheitliche Regelungen für das gesamte Landesgebiet notwendig werden." 

Tatsache ist, dass das SARS-CoV-2-Virus und gerade erst recht seine Mutanten gerade kalte Temperaturen und größere Menschenansammlungen lieben. So schreibt das angesehene Robert Roch Institut, die Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten der Bundesrepublik Deutschland, in seiner Risikobewertung zu Covid-19:

"Masken stellen einen wichtigen Schutz vor einer Übertragung durch Tröpfchen bei einem engen Kontakt dar. Wenn der Mindestabstand von 1,5 m ohne Maske unterschritten wird, z. B. wenn Gruppen von Personen an einem Tisch sitzen oder bei größeren Menschenansammlungen, besteht auch im Freien ein erhöhtes Übertragungsrisiko."

VOX News Südtirol / ts