Demokratie ist lustig

Interdisziplinäre Ausstellung für mehr Demokratie und Kunst

Bis 29. Mai 2021 findet in Mals im Obervinschgau die interdisziplinäre Ausstellung "Demokratie ist lustig" statt. "Wir möchten auf das interessante Rahmenprogramm hinweisen, das in den kommenden Tagen paralell zur Ausstellung stattfinden wird und sowohl ausgewählte literarische sowie muskialische Beiträge als auch hochaktuelle Diskussionsrunden und Vorträge rund um das Thema Demokratie beinhaltet", so die Veranstalter der Ausstellung in einer Aussendung an die Presse.

Rede Erika Inger Eröffnung Demokratie ist lustig 14.05.2021

Mit großem Erfolg wurde am vergangenen Freitag die Ausstellung DEMOKRATIE IST LUSTIG in Mals im Obervinschgau eröffnet. Über das rege Publikumsinteresse an der Kunstinitiative freuen sich auch die beiden Organisator/innen Erika Inger und Wolfgang Wohlfahrt: "Die Stimmung während der Eröffnung war sehr heiter und angeregt. Die Menschen haben sich einfach darüber gefreut, dass es wieder möglich ist, Ausstellungen und Veranstaltungen zu besuchen." Sehr gut besucht war auch die Lesung des Malser Schriftstellers und Verlegers Hans Perting am darauffolgenden Samstag, der begleitet von Franziska Telser an der Viola Gedichte und Anekdoten von und über den Malser Maler Karl Plattner vortrug – seine Werktitel sind auch an Häusern und in den Straßen von Mals zu sehen.

Wie wichtig das Wiederaufleben von kulturellen Ereignissen für die Gemeinde Mals und das gesamte Vinschgau ist, betonte auch Bürgermeister Josef Thurner in seiner Rede.  Aufgrund des Regens wurde die Eröffnung kurzerhand in die Gaststube des seit fast 30 Jahren geschlossenen Gasthauses "Einhorn" verlegt. Das Thema Demokratie, so Thurner, habe in den letzten Jahren in Mals eine besondere Bedeutung erlangt. Die Grenzen und Möglichkeiten dieses Grundrechtes habe die Gemeinde darum auch des öfteren am eigenen Leibe verspürt. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema der Demokratie, so Thurner weiter, sei höchst interessant und könne neue Möglichkeiten sowie Sichtweisen eröffnen.

Die eingeladenen Künstler/innen sind: Esther Glück, Thomas Sterna, Andreas Zingerle, Wil-ma Kammerer, Erika Inger, Pascal Lampert, Hannes Egger, Gertrude Moser-Wagner, Wolfgang Wohlfahrt.

Alle anstehenden Veranstaltungen im Überblick:

19.05.2021, 18:00–20:00 

Stammtisch: Diskussionsrunde zum Thema Vorteile und Grenzen der Demokratie.

Mit Ulrich Veith, ehemaliger Bürgermeister von Mals und Christoph Gufler, Publizist und ehemaliger Bürgermeister von Lana, sowie mit den Künstler/innen und Publikum.

22.05.2021, 18:00
Lesung mit Lorena Pircher: Anders, Gedanken und Gedichte.

Musikalische Begleitung: Gernot Niederfriniger.

26.05.2021, 18:00 

Stammtisch: Diskussionsrunde zum Thema Moderne Direkte Demokratie, Austausch zu den Idealen der Demokratie, heute. Mit Dr. Andi Gross, Schweizer Politikwissenschaftler und Politiker und Stephan Lausch, Koordinator der Initiative für mehr Demokratie sowie mit Künstler/innen und Publikum.

27.05.2021, 18:00
Balkonkonzert mit Musiker/innen aus Mals

29.05.2021, 18:00

Finissage mit den Künstler/innen Erika Inger und Wolfgang Wohlfahrt.
Abschlusskonzert mit Musiker David Frank aus Matsch

Das Veranstaltungskonzept

Organisiert von der Künstlerin Erika Inger und dem Künstler Wolfgang Wohlfahrt, beide aus Lana und seit Jahrzehnten im In- und Ausland künstlerisch sehr aktiv, erörtert die Initiative Demokratie ist lustig – nach dem gleichnamigen Fluxus-Multiple des deutschen Aktionskünstlers Joseph Beuys (1921–1986) – mit künstlerischen und wissenschaftlichen Beiträgen hochaktuelle Fragen nach Demokratie in Verbindung mit Kunst anhand von Werken, Interaktionen und Symposien.

Demokratie heißt gemeinsam gestalten. Die Beteiligung aller Menschen ist ein wichtiges Werkzeug der Demokratie. Sie lebt davon, dass alle die in ihr leben, mitreden und mitgestalten können. Der Schlüssel zur Demokratieausübung ist die Schaffung eines öffentlichen Raumes und danach dessen Kultivierung und Erweiterung. Ein öffentlicher Raum, in dem man mit anderen sprechen und ihnen zuhören kann. Er bietet die Chance, die abstrakten Prinzipien der Freiheit in die Realität umzusetzen, unsere Handlungsmacht zu entfalten und unsere Verantwortung füreinander wahrzunehmen.

Das Konzept der interdisziplinären Ausstellung für mehr Demokratie und Kunst beinhaltet verschiedene Dynamiken an der Schnittstelle kreativer Prozesse und alltäglicher Praktiken mit Bezugnahme auf eine an der Lebenswelt orientierten Kunst. Mit aktuellen künstlerischen Positionen und theoretischen Beiträgen wird eine Plattform eingerichtet. Die Stärken, Schwächen und Grenzen sowie das Verhältnis von Kunst, Politik und Ökologie sollen mit Ideen und Prozessen auf kreative Weise mit Demokratie verbunden werden.

Die Ausstellung wird während der Dauer des Festivals im ehemaligen Gasthof "Einhorn" im Ortszentrum von Mals gezeigt. Die Öffnungszeiten sind Mittwoch, Samstag und Sonntag 10–12 Uhr und 16–20 Uhr sowie Donnerstag und Freitag 16–20 Uhr.

Alle Veranstaltungen finden im Freien auf dem Hauptplatz von Mals vor dem Gasthof statt. Dort wird der Stammtisch des ehemaligen Gasthofes zu einem "runden Tisch" umfunktioniert. Die Vorträge und Diskussionen sind so für alle Interessierten zugänglich. Bei Schlechtwetter finden die Veranstaltungen unter Einhaltung aller Covid-Richtlinien im ehemaligen Gasthaus "Einhorn" statt. Der Eintritt ist frei.

Ergänzend zur Ausstellung stellt die Südtiroler Initiative für mehr Demokratie in Schaufenstern rund um das ehemalige Gasthaus "Einhorn" acht Tafeln auf, die aufzeigen möchten, wie politische Mitbestimmung in Südtirol seit dem Inkrafttreten des Landesgesetzes Ende 2018 von den Bürger/innen ausgeübt werden kann.

Im Anhang das Faltblatt mit dem detaillierten Programm sowie Informationen zu den Künstler/innen und den genauen Öffnungszeiten der Ausstellung.

Die Organisator/innen

Erika Inger (Jahrgang 1957) lebt und arbeitet in Lana und Wien. Studium der Bildenden Künste in Ravenna und Stuttgart. Gründungsmitglied der Kulturinitiative LanaArt und des Skulpturenwegs in Lana. Für ihre Projekte im öffentlichen Raum und in der Architektur wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.

Wolfgang Wohlfahrt (Jahrgang 1957) lebt und arbeitet in Lana und Wien. Studium der Bildenden Künste in Ravenna und Stuttgart. Gemeinsam mit Erika Inger Gründung der Kulturinitiative LanaArt und des Skulpturenwegs in Lana. Organisation und Teilnahme an verschiedenen Künstlersymposien sowie Skulpturen- und Landschaftskunstprojekten in- und außerhalb der EU. Als Künstler und Kurator setzt er sich mit aktuellen Themen wie Kunst und Demokratie sowie Kunst und Natur auseinander. 

VOX News Südtirol / nb