Laut Restmüllanalyse des Landes habe der Restmüll in Lana im Jahr 2016/17 zu 20 Prozent aus Karton bestanden. "Das Ziel einer jeden Gemeindeverwaltung sollte es sein, recyclebares Material im Restmüll auf ein Minimum zu reduzieren", sind sich die drei Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, Peter Gruber, Stefan Taber und Philipp Holzner, sicher.
"Heutzutage wird sehr viel in Getränkekartons verpackt, leider landen diese bis dato im Restmüll, obwohl ein Recyclen möglich wäre. Der enthaltene Karton und das Aluminium könnten wiederverwertet werden", erklärt Taber.
Landesweit gebe es bereits mehrere Gemeinden, in denen Getränkekartons gesammelt werden. Lana werde weiterhin nicht dazugehören. Für den Beschlussantrag haben die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, der Dorfliste und der Lega gestimmt. Die Freiheitlichen und der Großteil der SVP-Gemeinderäte hätten den Antrag abgelehnt, heißt es aus der Süd-Tiroler Freheit weiter.
Die Ablehnung habe Gemeindereferent Ernst Winkler damit begründet, dass man lieber darauf hinarbeiten will, dass die Bevölkerung weniger Getränkekartons verwendet und mehr Mehrwegflaschen. Deshalb habe man sich gegen den Beschlussantrag ausgesprochen.
"Wir können diesen Standpunkt verstehen. Finden ihn aber dennoch nicht richtig. Auch wir finden es sinnvoll, darauf hinzuarbeiten, dass weniger Getränkekartons verwendet werden. Dies ist aber ein langer und sicherlich schwieriger Weg. Parallel dazu wäre es deshalb sinnvoll, dass die verwendeten TetraPaks nicht im Restmüll landen, sondern so gut wie möglich wiederverwertet werden. Das ist nur mit einer Sammelstelle am Recyclinghof möglich", so Holzner.
Die Süd-Tiroler Freiheit Lana habe bereits im Jahr 2013 dieselbe Forderung im Gemeinderat gestellt. Auch damals wurde sie von der SVP abgelehnt. "Wir haben uns wohl getäuscht mit der Annahme, dass die Mehrheitspartei in diesen sieben Jahren dazugelernt haben sollte", schließt Gruber ab.