Pfaffstaller: Stellungnahme zu Anschuldigen
Sadbhavana Pfaffstaller wendet sich in einer öffentlichen Stellungnahme an die Südtiroler Medien zu Wort. Es geht um die Anschuldigen der amtierenden Neumarkter Bürgermeisterin Karin Jost, sie würde Frauen nicht unterstützen.
VOX News Südtirol gibt die Stellungnahme von Sadbhavana Pfaffstaller in orginalem Wortlaut wieder:
"Heute (Freitag, 23. Oktober, Anm. d. Red.) wurde mir in unterschiedlichen Medien in einer Presseaussendung seitens der amtierenden Bürgermeisterin Karin Jost vorgeworfen, dass ich Frauen nicht unterstützen würde. Aber warum? Schlichtweg weil ich mich bei der Wahl des Ausschusses enthalten habe. Dieser Vorwurf impliziert, dass ich mich als Frau hätte zwangsläufig für den von der Bürgermeisterin vorgeschlagenen Ausschuss entscheiden müssen.
Vorausgeschickt, dass ich nicht verstehe, wie gerade eine junge Frau aus der Opposition verantwortlich gemacht wird, wenn zwei Männer aus der SVP die eigene SVP-Bürgermeisterin nicht dabei unterstützen, die Mehrheit für den Ausschuss zu erhalten, möchte ich doch einige Dinge anmerken.
Das eine hat und darf mit dem anderen aber nichts zu tun haben, das weiß auch die Bürgermeisterin sehr gut. Ich habe mich schlichtweg enthalten, weil mich dieser Ausschuss inhaltlich nicht überzeugt. Und zwar aus folgenden Gründen:
- 1. Weil die grünen, feministischen und intersektionellen Thematiken und die Jugend im Programm der SVP viel zu kurz gekommen sind und nicht tiefgehend aufgearbeitet worden sind.
- 2. Weil eine junge Frau, welche der italienischen Sprachgruppe angehört und sich in der Koalition befindet, für den Ausschuss nicht vorgeschlagen wurde. Sie hätte diesen nicht nur sehr bereichert, sondern auch die Frauenquote hätte damit gesprengt werden können. DAS wäre gelebte feministische Solidarität.
- 3. Weil die Kompetenzen der Mitglieder des Ausschusses, nie schriftlich mitgeteilt wurden.
- 4. Weil es zeitgleich auch andere durchaus kompetente und spezialisierte Gemeinderät*innen in der SVP gibt, welche auch den Ausschuss bereichern hätten können.
- 5. Weil ich mein Vertrauen in und meine Wertschätzung für die Bürgermeisterin bereits mehrmals ausgesprochen habe. Mein fehlendes Vertrauen in den Ausschuss wird daran nichts ändern.
- 6. Weil die Parteien und Listen der Opposition nichts damit zu tun haben, wenn in der regierenden Partei intern keine Einigkeit herrscht. Ich kann auch nicht für einen Ausschuss stimmen, der von der eigenen Mehrheitspartei zu Teilen nicht mitgetragen wird.
- 7. Weil ich, auch wenn ich jung bin, sicherlich nicht in den Gemeinderat gewählt wurde, um abzustimmen, wie es sich die Mehrheitsparteien erwarten, sondern auf Grundlage meiner Reflexionen, meines (Ge)Wissens und immer zum Wohle von Neumarkt.
- 8. Weil wir nie - wie ursprünglich zugesagt - zum 2. Sondierungsgespräch eingeladen worden sind, um einen Programmabgleich vorzunehmen. Dieser wäre aber fundamental für die weitere Entwicklung der Arbeiten im Gemeinderat gewesen.
Ich möchte abschließend anmerken, dass ich unsere Bürgermeisterin sehr dafür respektiere, dass sie entschlossen ihren eigenen Weg geht und sich in ihren Entscheidungen nicht beirren lässt.
Denselben Respekt erwarte aber auch ich mir für meine Entscheidungen im Sinne einer konstruktiven, ernsthaft wertschätzenden und zukünftigen Zusammenarbeit im Gemeinderat."
VOX News Südtirol / ja