Weiterbildung für Angehörige der Gesundheitsberufe

Moderne Strahlentherapie: Tagung

Am Donnerstag, 2. März fand im Dienst für Strahlentherapie mit Sitz in der Bonvicini-Klinik in Bozen zum ersten Mal die Tagung “Moderne Strahlentherapie bei Hals- und Kopftumoren“ statt.

Dr.in Justyna Magdalena Waskiewicz, Primar Dr. Martin Maffei, Dr. Paolo Ferrari

Mit der Veranstaltung wurde eine Reihe von Weiterbildungen für Angehörige der Gesundheitsberufe eingeläutet, die 2023 und 2024 abgehalten werden. Die Tagung bot nicht nur die Gelegenheit zum Wissensaustausch, sondern war gewissermaßen auch ein Tag der offenen Tür, an dem die Behandlungsprozesse bei PatientInnen mit Tumoren im Hals-Kopf-Bereich vorgestellt wurden. Zielsetzung des Seminars war die Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei diesen komplexen Krankheitsbildern. Daneben wurde der Fokus auf die Verbesserung der Wirksamkeit der Strahlentherapie und der Lebensqualität der PatientInnen gelegt, in dem ein Ansatz verfolgt wird, der sich noch mehr an den individuellen Bedürfnissen orientiert.

An der Weiterbildung nahmen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Fachrichtungen teil, unter anderem der HNO-Abteilungen der Krankenhäuser von Bozen, Meran und Brixen, der onkologischen Abteilungen, der Radiologie, Nuklearmedizin und Zahnheilkunde. Darüber hinaus waren LogopädInnen, ErnährungstherapeutInnen und KrankenpflegerInnen des Sanitätsbetriebes anwesend. Mit über 50 TeilnehmerInnen stieß bereits die erste Auflage der Weiterbildungsserie auf reges Interesse.

„Bei der Behandlung von Tumoren ist interdisziplinäre Zusammenarbeit von fundamentaler Bedeutung“, erklärt der Primar des Dienstes für Strahlentherapie, Dr. Martin Maffei. „Wir öffnen unsere Türen, um den Kolleginnen und Kollegen zu zeigen, wie wir in der Strahlentherapie arbeiten. Wir erklären unsere Anforderungen, damit die Unterstützung noch genauer erfolgt.“ Dr. Maffei geht in der Folge auf die positiven Auswirkungen eines derartigen Austausches auf den Krankheitsverlauf ein: „Die Zusammenarbeit von ExpertInnen wirkt sich auf jeden Fall positiv auf den/die Patienten/in aus. Es gilt Sicherheitsvorkehrungen bei Behandlungen mit Strahlentherapien zu treffen, um mögliche negative Auswirkungen gering zu halten. In den letzten Jahren ist hierbei ein Trend immer mehr in Richtung eines persönlich angepassten Ansatzes zu beobachten.“

Justyna Magdalena Waskiewicz, onkologische Strahlentherapeutin, und Paolo Ferrari, Physiker der Strahlentherapie waren wissenschaftliche Referenten der Tagung. Beide zeigten sich angesichts des großen Interesses an der Weiterbildung zufrieden. „Wir sind der einzige Dienst für Strahlentherapie in Südtirol und dennoch gibt es viele Kolleginnen und Kollegen, die wir noch nicht kennen“, stellt Dr.in Waskoiewisz, Expertin für die Behandlung von Hals- und Kopftumoren, fest. „Diese Weiterbildung dient auch dazu, die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie den Informationsaustausch zu stärken. Dies alles steigert die Lebensqualität der PatientenInnen und erlaubt ihnen, ihr gewohntes Leben möglichst rasch zurückzuerlangen, nachdem sie sich einem chirurgischen Eingriff zur Entfernung eines Tumors und einer Strahlentherapie unterziehen mussten.“

„Es ist unser Ziel, alle am therapeutischen Prozess beteiligten Akteure zu erreichen und unsere Arbeit bekannt zu machen,“ ergänzt Dr. Ferrari. „Daher erscheint es uns sinnvoll, unsere Arbeit auch weiteren Fachkräften des Tumor Boards (interdisziplinäre Arbeitsgruppe zu Tumorerkrankungen beim Sanitätsbetrieb, Anm. d. Red.) vorzustellen. Es ist unser Anliegen, zu erklären, vor welchen Herausforderungen wir stehen und zu zeigen, wie die neuesten und hoch präzisen Technologien, die wir tagtäglich im Einsatz haben, funktionieren. Wir sind davon überzeugt, dass eine möglichst große Synergie der beteiligten Berufsgruppen, letztlich dem Wohl der PatienInnen dient.“

Die Kursreihe zur modernen Strahlentherapie wird Ende Mai fortgesetzt. Dieser nächste Kurs wird Prostatatumore zum Inhalt haben.

VOX News Südtirol / ja