"Der vom Gemeinderat im Februar dieses Jahres verabschiedete Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern 2020–2024 folgt auf jenen des Fünfjahreszeitraums 2013–2017. Die Stadt Meran ist dabei italienweit die erste öffentliche Gemeindeverwaltung, die einen solchen Plan zur Förderung der Chancengleichheit ausgearbeitet hat", betonte Stadträtin Gabriela Strohmer. Zusammen mit Kulturabeilungsleiterin Barbara Nesticò, den Beamtinnen Claudia Tomio und Sarah Freimuth und der Soziologin Heidi Flarer bildet Strohmer die Arbeitsgruppe, die 2018 mit dem Ziel eingesetzt wurde, den 2013 begonnenen Weg mit weiteren innovativen und vorrangigen Maßnahmen fortzusetzen.
"Wir können mit Stolz sagen, dass in diesen Jahren einiges geschehen ist und dass die vom Gleichstellungsplan 2013 – 2017 vorgesehenen Maßnahmen größtenteils umgesetzt wurden. Zum Beispiel wurden zwei ständige, regelmäßig tagende Arbeitsgruppen eingerichtet: das Netzwerk gegen Gewalt der Stadt Meran und das Netzwerk Kleinkindbetreuung. Seit 2013 verfasst die Stadtgemeinde Meran außerdem ein Gender Budgeting. Dieses Instrument ermöglicht es, die Politik und die Bilanz der Körperschaft im Hinblick auf deren unterschiedliche Auswirkungen auf die Geschlechter zu bewerten und die Prioritäten der politischen Tätigkeit festzulegen. Seit 2017 gibt es auch eine Beobachtungsstelle zur Erfassung der Vorfälle von Männer-Gewalt gegen Frauen, die von den Diensten gemeldet werden. Außerdem wurden verschiedene Sensibilisierungskampagnen für Bürgerinnen und Bürger sowie für Jugendliche zum Thema der Gewalt gegen Frauen und der Geschlechterrollen innerhalb der Gesellschaft organisiert."
"An der Erarbeitung des Aktionsplans 2020-2024 haben sich insgesamt neun von der Soziologin Heidi Flarer moderierte Fokusgruppen beteiligt. Diese haben sich mit verschiedenen Interventionsbereichen befasst und mit vielen Vorschlägen und Anregungen eingebracht. Dieser partizipative Ansatz war von grundlegender Bedeutung, um die Vorgehensweise für jede einzelne Aktivität, die organisatorischen Prioritäten, die zu involvierenden Personen und die einzusetzenden finanziellen Mittel präzise und wirksam zu definieren. Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Teilnehmer*innen für ihr Engagement bedanken", so Strohmer und Nesticò.
"Wer heute noch an der Notwendigkeit eines Plans für die Gleichstellung von Männern und Frauen zweifelt, sollte an die erst kürzlich erlassene Richtlinie Nr. 2/2019 des Ministeriums für Öffentliche Verwaltung denken. Diese beinhaltet Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit und fasst praktisch alle nationalen Gesetzesbestimmungen zu diesem Thema seit Beginn der Siebzigerjahre zusammen. In der Beschreibung des allgemeinen Rahmens der Tätigkeiten betont das Ministerium, dass die Gleichheit der Geschlechter ein grundlegender Wert der EU ist, der ein unabdingbares strategisches Element zur Verwirklichung der allgemeinen Ziele der EU darstellt. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein Grundrecht aller Menschen sowie ein Grundwert jeder Demokratie, an dem wir weiter gemeinsam arbeiten müssen", betonte Strohmer abschließend.