Verzweifelte Pfleger berichten, dass ihnen die Senioren unter den Fingern wegsterben, so die Süd-Tiroler Freiheit in einer Pressemitteilung. Wegen fehlender Schutzausrüstung stecken sich auch immer mehr Pfleger selbst an und tragen das Virus zu den eigenen Familienangehörigen heim. Deshalb gebe es bereits Tote unter den Familienangehörigen von Pflegekräften. Es braucht daher dringend funktionierende Schutzausrüstung und flächendeckende Corona-Tests in allen Südtiroler Altenheimen, so die Süd-Tiroler Freiheit.
Die hohe Sterberate in den Südtiroler Altenheimen ist laut Süd-Tiroler Freiheit unter anderem auch auf den Einsatz der fehlerhaften Schutzmasken aus China zurückzuführen. Pfleger berichten, dass seit deren Verwendung die Ansteckung von Senioren und Pflegern stark angestiegen ist. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, versichert, dass man auch diesen Aspekt im Untersuchungsausschuss des Landtages genau beleuchten wird. Was es jetzt braucht, sind aber sofortige Maßnahmen, damit die Altenheime nicht zu Corona-Sterbeheimen werden.
In Österreich wird bereits seit letzter Woche eine großangelegte Testung aller Heimbewohner und Pflegekräfte durchgeführt, um eine Massenansteckung zu verhindern. Südtirol ist dazu derzeit nicht in der Lage, so die Presseaussendung. Solange es keine Medikamente und Impfungen gegen das Corona-Virus gibt, sind Tests jedoch die einzig wirksame Waffe, um kranke Menschen rechtzeitig zu isolieren.
Italien ist nicht mehr in der Lage Süd-Tirol mit ausreichend Schutzausrüstung und Tests zu versorgen, aber auch Südtirol selbst tut sich schwer, am internationalen Markt die Schutzutensilien und Chemikalien für die Tests zu besorgen. Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt daher vor, die Regierung von Österreich offiziell um organisatorische Hilfe zu bitten. Es geht darum, dass Südtirol in die Versorgung der Bundesländer mit Schutzausrüstung und Tests aufgenommen wird. Südtirol sollte Österreich die Kosten dafür voll erstatten.
Viele Mitarbeiter der Krankenhäuser und der Altenheime haben die berechtigte Angst, die eigenen Familienangehörigen daheim mit dem Virus anzustecken, da sie nicht die Möglichkeit haben, sich in der Wohnung von den Angehörigen völlig zu isolieren. Die Süd-Tiroler Freiheit schlägt daher weiters vor, dass in Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeinden Ferienwohnungen angemietet werden, die den Ärzten, Kranken- und Altenpflegern für die Dauer der Krise zur Verfügung gestellt werden. Wer will, könnte diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, um die eigenen Familienangehörigen zu schützen. Auch den Vermietern der Ferienwohnungen wäre in dieser wirtschaftlichen Krisenzeit damit geholfen.