Zur Annexion Südtirols durch Italien

Klotz: "100 Jahre Unrecht wegen Imperialismus"

Die ehemalige Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz erinnert in Zusammenhang mit dem Tag "100 Jahre Annexion Südtirols durch Italien" am 10. Oktober daran, dass der Vertrag von Saint Germain auf dem Londoner Geheimvertrag fußt.

Dr. Eva Klotz, Ehemalige Landtagsabgeordnete, (c) Süd-Tiroler Freiheit

In diesem versprachen die Entente-Mächte Italien für seinen Kriegseintritt gegen Österreich u.a. die "Brennergrenze" zur Befriedigung seines Kriegszieles im Sinne des "Sacro egoismo" = Gebietserweiterung Italiens. Als einzige Begründung diente der Vorwand eines angeblich existenziellen und militärischen Bedürfnisses nach einer "natürlichen Grenze" Italiens, also gegen jedes Recht. Zu der "Neuen Ordnung" gemäß Programm Wilsons für die Friedensverhandlungen 1919 gehörten das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Ablehnung der Geheimdiplomatie. "Durch Lug und Trug (Landkarte mit gefälschten geographischen Namen, Geschichtslügen) gelang es der italienischen Vertretung in Saint Germain, die Zustimmung der Brennergrenze gegen dessen eigenen Prinzipien zu erlangen. Er hat diese seine Zustimmung später bedauert ( s. Baker: Woodrow Wilson and World Settlement, 1922, Band II, S. 146) und als Grund dafür die ungenügende Prüfung der tatsächlichen Verhältnisse angeführt", so Eva Klotz in der Presseaussendung.

Bis heute stehe Saint Germain nicht für einen Rechtsfrieden, und Tirol habe die Teilung bis heute nicht als Recht anerkannt. Solange Südtirol die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes vorenthalten werde, halte das Unrecht und damit der Unrechtszustand an. 

"Es darf außerdem nicht vergessen werden, wie viele Opfer für Recht und Gerechtigkeit seit 1919 gebracht worden sind. Dazu gehört der Freiheitskampf der 60er Jahre, der allzu oft absichtlich übergangen oder verschwiegen wird", so Klotz abschließend.

VOX News Südtirol / ja