"Kinder und Jugendliche haben unter den monatelangen Kontaktbeschränkungen stark gelitten. Etliche von ihnen brauchen Unterstützung und psychologische Betreuung. Doch sie haben auch viel Kreativität und digitale Kompetenz bewiesen, um diese für sie schwierige Zeit zu überwinden", meinte Roberta Catania. Es sei nun aber höchst an der Zeit, dass wieder mehr Austausch in Gruppen und Spiele im Freien angeboten werden, unterstrich Anna Steinkeller, denn der virtuelle Raum sei auf Dauer kein Ersatz für den Bewegungsdrang junger Leute.
"Freiflächen und attraktive Räume, in denen Kinder und Jugendliche sich austoben und ungezwungen – auch über die Sprachgruppen hinweg – austauschen können, müssen daher in noch größerer Zahl angeboten werden", forderte Oliver Schrott. Und es brauche mehr Toleranz und Verständnis für die (künstlerischen) Ausdrucksformen der jungen Leute von Seiten der Erwachsenen. "Leider wird zu schnell nach Kontrolle und Sanktionen gerufen, wenn Kinder und Jugendliche ihre Träume und Wünsche in der ihnen gemäßen Form vorbringen", bedauerte Schrott.
"Politik und Verwaltung müssen den jungen Leuten auf Augenhöhe begegnen, damit sie sich ernst genommen fühlen", unterstrichen die drei Jugendvertreter*innen unisono. Dadurch könnte auch die Skepsis mancher Jugendlicher bezüglich politischer Mitbestimmung überwunden werden. Denn der Kinder-Gemeinderat und der Jugendbeirat in Meran seien gute Einrichtungen, um die Partizipation zu fördern.
"Wir wollen in einer offenen und kreativen Stadt leben, in der auch Kinder und Jugendliche Räume zum Spielen, Leben und Gestalten haben", sagte der ehemalige Stadtrat für Jugend Andrea Rossi. "Deshalb finden sich in unserem Programm Projekte wie die Errichtung einer größeren Bibliothek mit Gruppenarbeitsräumen, ein selbstverwaltetes Jugendtreff im nicht mehr genutzten Teil des Schlachthofs und vor allem die Wiederbelebung der ehemaligen Ferienkolonie am Vigiljoch."
"Jahrelang wollte die Gemeinde das Gebäude am Vigiljoch verkaufen – doch unter Bürgermeister Paul Rösch wurde ein neuer Weg eingeschlagen. Die Stadtregierung hat erste Geldmittel für die Sanierung des Hauses bereit gestellt. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Andrea Rossi und mit Vertreter*innen von Jugend- und Familienvereinigungen hat Rösch ein Nutzungskonzept erarbeitet, das die Basis für die Ferienkolonie der Zukunft bildet", so Architekt Riccardo Guerri, Kandidat der Liste Rösch/Grüne bei den Gemeindewahlen.
"Wir werden uns um einen regen Austausch mit den Kinder- und Jugendorganisationen bemühen und die im Rahmen des EU-Projekts Metamorphosis gewonnenen positiven Erfahrungen nutzen, um Kinder und Jugendliche bei der Planung von Projekten und Initiativen zu beteiligen", betonte abschließend die Listenführerin Madeleine Rohrer.