Josef Noldin - STF: "Nicht sein Vermächstnis verspielen"

Vor 90 Jahren, am 14. Dezember 1929, starb Dr. Josef Noldin, Vorkämpfer für die deutsche Schule in Südtirol. Die Süd-Tiroler Freiheit im Unterland und Überetsch erinnert in einer Medienaussendung an das Schicksal von Josef Noldin aus Salurn. Die Bewegung appelliert in ihrer Aussendung gleichzeitig, die hart erkämpfte deutsche Schule nicht durch kurzsichtige Sprachexperimente zu gefährden! "Der Jurist Noldin war ein Kämpfer für das Recht. Er setzte sich gegen die Angliederung des Unterlandes an das Trentino ein; er vertrat schikanierte Bürger gegen die faschistischen Machthaber vor Gericht; er verteidigte Katakombenlehrer vor der schwarzen Willkürjustiz", fasst Stefan Zelger von der Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit das Wirken des Südtiroler Widerstandskämpfers zusammen. [caption id="attachment_17895" align="aligncenter" width="1116"] Stefan Zelger, Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit.[/caption] "Vor allem aber war Noldin ein Kämpfer für die deutsche Schule in Südtirol. Zusammen mit anderen organisierte er den Katakombenunterricht. Nachdem er aufflog, verbannten ihn die Faschisten auf die Insel Lipari nördlich von Sizilien. Seinen Willen konnten die Schwarzhemden niemals brechen, seine Gesundheit aber schon. Todkrank kehrte er aus der Verbannung zurück. Vor 90 Jahren endete Noldins Leben mit nur 41 Jahren. Keine Zeitung durfte über seinen Tod berichten. Kein deutsches Wort durfte an seinem Grab gesprochen werden. Auf seinem Grabkreuz durften nur seine Initialen stehen!", fügt Zelger in Gedenken an Josef Noldin hinzu. STF fordert auf die Politik auf den Muttersprachlichen Unterricht nicht aufs Spiel setzen. Die Bezirksgruppe der Süd-Tiroler Freiheit, wie es in der Presseaussendung weiters heißt, verneigt sich in Demut vor dem großen Unterlandler Noldin und vor seinem Vermächtnis, das es zu schützen gelte. "Wir sind überzeugt, dass Sprachexperimente wie der CLIL-Unterricht kontraproduktiv sind", unterstreicht Stefan Zelger von der Bezirksgruppe. Die Zahlen, so Zelger, würden diese Aussage untermauern: "Eine Studie in Südtirol zeigte, dass sich die Italienischkenntnisse durch CLIL an deutschen Schulen sogar verschlechterten und im Fachunterricht nur ein Drittel des sonstigen Pensums geschafft werden konnte." Für die Süd-Tiroler Freiheit steht außerdem außer Zweifel, dass es sehr wichtig sei die zweite Landessprache so gut wie möglich zu lernen. Die Frage sei nur wie und um welchen Preis. "Das über Jahrzehnte hart erkämpfte Recht auf Unterricht in der Muttersprache ist eine der wichtigsten Säulen der Autonomie. Hier darf es keine Experimente geben. Diese sind langfristig unumkehrbar. Aosta und Elsass lassen grüßen. Nur grüßen sie leider nicht mehr in ihrer einstigen angestammten Sprache", betont Zelger abschließend.