Die gut erhaltene Gletschermumie ist zusammen mit 5.300 Jahre alten Fundstücken im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt. Im Schnalstal selbst kann man hingegen die Fundstelle und den natürlichen Lebensraum Ötzis und seiner Zeitgenossen besichtigen. Im Archeoparc in Unser Frau im Schnalstal gibt es Rekonstruktionen seiner reichen Ausstattung und eine getreu nachgebaute, urgeschichtliche Siedlung. Die Besucher können unter der Anleitung von fachkundigem Personal Feuer machen, Bogen schießen, Brot backen und vieles mehr.
Die Organisation läuft: Journalisten, Filmmacher, Gelehrte und Forscher aus verschiedenen Ländern arbeiten anlässlich der Geburtstagsfeier an Texten, Bildern und Veranstaltungen. Außerdem werden sämtliche Zeit- zeugen eingeladen, darunter die Bergsteiger Hans Kammerlander und Reinhold Messner.
Mitte September kehren auch die rund 3.000 Schafe von den hochalpinen Weiden im Ötztal ins Tal zurück, die antiken Almwege, die sie für den Abtrieb benutzen, waren wahrscheinlich schon Ötzi bekannt. Die Wanderweidehaltung wurde 2019 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Der Almabtrieb der Schafe findet gleichzeitig mit den Gastronomiewochen statt, die den typischen Spezialitäten des Schnalstals gewidmet sind. Unter der Schirmherrschaft des Slow Food Presidio stehen dabei die Gerichte aus Schaffleisch im Mittelpunkt.
Aussichtsplattform "Iceman Ötzi Peak" : das Werk aus Stahl wurde von Südtirolern Betrieben geplant und gebaut und kann sicher und bequem erreicht werden, von der Bergstation aus kommt man über eine Treppe mit Haltestange in 10 Minuten nach oben. Auf dem Gipfel bietet sich dem Betrachter der Blick auf die große und glitzernde Schneefläche des Similaun (3.606 m), wo am 19. September 1991 Ötzi, der Mann aus dem Eis, gefunden wurde. Von der Aussichtsplattform aus kann man auch den Gletscher des Hochjochs und die österreichisch-italienische Grenze erkennen. Gekennzeichnet wird die Grenze durch das Gewässer, das am Fuße des Gletschers fließt: von hier aus wird das Wasser in eine Richtung die Adria, in die andere das Schwarze Meer erreichen.
Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson hat im Oktober 2020 ein Kunstwerk auf dem Grawand-Grat am Schnalstaler Gletscher installiert und eröffnet. Es ist ein permanentes und öffentliches Kunstwerk, welches den Besucher dazu einlädt, intensiv über den Klimawandel nachzudenken.
Das Kunstwerk mit dem Namen "Our Glacial Perspectives" kann zu Fuß über einen 410 Meter langen Weg erreicht werden, der entlang des Gletscherkamms des Berges führt. Dieser Weg ist durch neun Tore unterteilt, die als Intervalle angeordnet sind, die der Dauer der Eiszeiten entsprechen. Am Ende des Weges befindet sich ein Pavillon, der auch als astronomisches Instrument benutzt werden kann. Die Kugel aus mehreren Stahl- und Glasringen ist mit Ringen ausgestattet, die es ermöglichen, den Lauf der Sonne zu verfolgen. Deshalb befinden sich auf diesen Ringen 700 Glasscheiben, um die Sommer- und Wintersonnenwende sowie die Tagundnachtgleiche im Herbst und im Frühling zu verfolgen. Den Besuchern wird die Möglichkeit gegeben, die Besuchszeit je nach Stand der Sonne auszuwählen. Das Kunstwerk lenkt die Aufmerksamkeit des Besuchers auf eine größere planetarische und eiszeitliche Perspektive. Das Wasser ist unser wertvollstes Element und befindet sich mit seinem Kreislauf im Mittelpunkt der Zukunft. Das Kunstwerk will auf den Klimawandel und die Gletscherschmelze aufmerksam machen. Die Lage auf dem Gletscher ist ein Schnittpunkt. Olafur Eliasson, ein international anerkannter Künstler und Sonderbotschafter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit, hat sein Werk auf der Grawand erklärt, indem er über das heiße Thema Klimawandel und die daraus hervorgehenden Fragen sprach – die einzigartige Vernissage wurde dadurch gleichzeitig zu einer Lektion. Olafur Eliasson fordert uns auf, die Antworten auf die Fragen zum Klimawandel in uns selbst zu finden, sein Kunstwerk hilft uns dabei.