"Was als physiologischer Vorgang das Frauenleben über Jahre prägt, wird in Italien noch immer steuerlich als Luxus deklariert: Die Menstruation", kritisieren die Grünen in einer Aussendung.
Eine Frau gebe im Durchschnitt 2000€ für Menstruationsartikel in ihrem Leben aus, dabei müsse sie jedes Mal die Luxussteuer von 22% MwStr. bezahlen.
Eine Umfrage des feministischen Infocafès in Meran habe ergeben, dass durchschnittlich jede 8. Schülerin in Südtirol von der sog. Periodenarmut betroffen ist – jede 7. sei deswegen schon zuhause geblieben. Von den befragten Schüler/innen hätten 91,5% angegeben, dass sie es als hilfreich finden würden, wenn es an den Schulen kostenlose Menstruationsartikel gebe.
"Auch wenn für viele Personen das Thema nicht relevant genug erscheint, zeigt die Umfrage deutlich, dass die Periodenarmut in Südtirol existiert", sagt Sadbhavana Pfaffstaller, Gemeinderätin der VGV und geht davon aus, dass es deswegen so lange unerkannt blieb, weil das Thema mit großem Schamgefühl behaftet ist und Betroffene lieber schweigen. Das Thema betrifft nicht nur Schülerinnen, sondern auch erwachsene Frauen. "Es ist wichtig, dass in unserer Gesellschaft Frauen die Möglichkeit haben, Zugriff auf nötige Menstruationsprodukte zu erlangen, daher bin ich sehr froh, dass andere Gemeinden Südtirols schon den ersten Schritt in diese Richtung gesetzt haben. Ich hoffe sehr, dass Neumarkt mit einer Vielzahl an Einwohner/innen verschiedener sozialer Schichten das Thema ernst nimmt und auch diesen Schritt wagt".