Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen

Grüne: "Diesen Tag sollte es nicht geben müssen"

Am 25. November jeden Jahres steht ein Thema im Fokus der Gesellschaft, welches uns jeden Tag des Jahres beschäftigen sollte: Gewalt an Frauen. Auch die Stadtgemeinde Meran widmet sich in diesen Tagen diesem wichtigen Thema und gibt diesem, trotz Corona, Sichtbarkeit.

Am 25. November ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen

"Wir, als Liste Rösch/Grüne unterstützen diese Maßnahmen und möchten uns auch in Zukunft für Initiativen in diesem Bereich einsetzen. Vorausgeschickt: eigentlich muss es darum gehen, wie Männer und Jungen dahingehend sensibilisiert werden, dass sie die körperlichen und seelischen Grenzen von Frauen und Mädchen wahrnehmen und respektieren. Dennoch geht es hier darum, wie wir in Meran Bürgerinnen stärken und schützen wollen", so die Grünen.


"Wir möchten diese Zeilen nicht schreiben, weil wir es eigentlich unmöglich finden, dass wir das immer noch sagen müssen. Ein Frauenkörper ist kein Objekt. Eine Frau hat dasselbe Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit wie ein Mann. Stalking ist sexuelle Belästigung. 'Catcalling'- das ungefragte und aufdringliche- meist sexuell konnotierte- Nachrufen auf offener Straße, fällt ebenso unter sexuelle Belästigung. Die eigenen vier Wände zählen immer noch zu den gefährlichsten Orten für Frauen, an denen sie körperlicher und psychischer Gewalt ausgesetzt sein können", so die Partei weiter.

Der Ursprung jeglicher Gewalt an Frauen sei struktureller Natur und liege in den ungleichen Machtverhältnissen in unserer Gesellschaft. Begonnen bei einseitigen und einschränkenden
Rollenzuschreibungen bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt. "Diese ungleichen Machtdynamiken wirken sich diskriminierend auf Frauen und Mädchen aus und behindern ihre Entwicklungs- und Lebenschancen. Präventionsarbeit ist uns deshalb besonders wichtig und diese beginnt im Kleinen- auch in Meran", so die Grünen.


Die Liste Rösch/Grüne unterstütze Bildungsangebote für pädagogisches Personal. Der Diskussion um stereotype Mädchen- und Jungenbilder und ihre Auswirkung auf die Identitätsentwicklung von Kindern müsse mehr Raum bekommen. Es werde somit mehr Bewusstsein für diese Thematik geschaffen und durch die vermehrte Sensibilität können auch Familien für eine ausgewogene und nicht- einschränkende Geschlechtererziehung gewonnen werden.

"Wir setzen uns dafür ein, dass in unseren politischen Gremien mehr Frauen vertreten sind, da diese in Entscheidungspositionen vermehrt auf institutioneller Ebene auf strukturelle Gewalt an Frauen aufmerksam machen können. Außerdem arbeiten Gruppen erwiesenermaßen effizienter, wenn es ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis gibt. Die letzten Wahlen zum Gemeinderat haben gezeigt, wie schwierig es ist, dass Frauen vor allem auf den Listen konservativer Parteien gewählt werden", so die Liste Rösch.

Die Liste Rösch/Grüne mit ihren Unterstützern und Unterstützerinnen wolle dem Thema "Gewalt an Frauen" mehr Sichtbarkeit geben. "Wir unterstützen Strukturen und Initiativen in unserer Stadt, welche in der Präventionsarbeit tätig sind, und Frauen, welche Gewalt erfahren, Schutz bieten. Das Frauenhaus des Vereins 'Frauen gegen Gewalt' leistet auf diesem Gebiet bereits seit vielen Jahren sehr wichtige Arbeit, welche wir hiermit auch öffentlich wertschätzen möchten. Wir möchten eine sichere Stadt für alle", so die Liste Rösch. Dies bedeute, dass neuralgische Punkte, dunkle Gassen und finstere Nischen, entschärft werden müssen. Eine belebte Stadt sei auch eine sichere Stadt. Ausgeleuchtete Parks und belebte Plätze seien sichere Orte für alle Bürger/innen. Gut zu sehen sei dies am Beispiel des Marconi Parks in Meran. Seit die Gemeinde dem Ost-West Club kostenlos im Sommer einen Teil der Fläche zur Verfügung stellt, sei dies ein sicherer Ort für alle Menschen geworden. Zudem biete der Club dort ein breites kulturelles Angebot für die Bevölkerung an.


Das Frauennachttaxi ermöglicht es in Meran für Bürger/innen nachts von 20.30 Uhr bis 6 Uhr sicher nach Hause zu kommen. Ein Teil der Fahrtspesen könne über die Gemeinde abgerechnet werden. Ein sicheres Nachhausekommen sei somit auch nachts gewährleistet. "Der Weg dahin, dass wir diese Zeilen nicht mehr schreiben müssen, ist ein langer. Wir werden ihn aber gehen und dafür kämpfen, dass nicht nur Meran gewaltfreier wird!", so die Grünen abschließend.

VOX News Südtirol / nb