"Zu einer nachhaltig wirtschaftenden Stadt gehört auch eine bürgerfreundliche Müll- und Wertstoffsammlung. Wir haben in den letzten Jahren einige wichtige Schritte gesetzt, zum Beispiel den Ausbau der Biomüll- und der Plastiksammlung. Doch das ist noch nicht genug: Wir brauchen eine Biomüll-Sammlung von Haus zu Haus", sagt Listenführerin Madeleine Rohrer.
Etwa 40 % des Restmülls, der in Meran gesammelt werde, sei eigentlich Biomüll. Das habe auch damit zu tun, dass die Sammelquote beim Biomüll in Meran derzeit bei nur 39 % liege – der Rest lande in der allgemeinen Abfalltonne. Das bedeute auch: Es gibt ein großes Steigerungspotential. "Die Biomüll-Sammlung muss bürgerfreundlicher werden. Wenn der Biomüll von Haus zu Haus gesammelt wird und stattdessen der Restmüll nur mehr ein Mal statt zwei Mal pro Woche, ist das umweltfreundlicher und reduziert gleichzeitig die Kosten für alle, die ihren Müll trennen", so Rohrer.
Die nötigen Anfangsinvestitionen in Sammelfahrzeuge und Bio-Tonnen dürften da kein Hindernis sein, so Andrea Rossi: "Das Unternehmensziel der Stadtwerke ist nicht nur finanzieller Natur. Es geht nicht um möglichst hohe Gewinne, sondern um Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Kundennähe. Dazu zählt auch eine sozial verträgliche Tarifgestaltung."
Die Stadtregierung unter Bürgermeister Paul Rösch habe den Stadtwerken den Auftrag gegeben, ein entsprechendes Konzept im Detail auszuarbeiten, das laut Claudio Vitalini im Sommer vorliegen solle. Die Entscheidung über die große Reform der Meraner Müllsammlung werde die nächste Stadtregierung treffen.
Zugleich mit der Neuordnung des Sammelsystems fordere die Liste Rösch/Grüne ein konsequentes Vorgehen gegen Müllsünder. "Eine Mitdenkstadt, wie wir sie vor Augen haben, funktioniert nur als Stadt der Mitverantwortung. Jede und jeder muss einen Teil beitragen. Es geht nicht an, dass das Verursacherprinzip von einigen wenigen unterlaufen wird und wir alle die Kosten dafür tragen müssen. Der Ausbau der Videoüberwachung an den Wertstoffinseln trägt erste Früchte, doch für ein funktionierendes System von Kontrollen und Sanktionen brauchen wir eine eigene Einsatzgruppe bei der Ortspolizei", so Bürgermeisterkandidat Paul Rösch.
Die Liste Rösch/Grüne erinnerte bei dem Treffen auch daran, dass der bereits mehrfach aufgeschobene Umzug der Stadtwerke in die Albertina-Brogliati-Straße (Gewerbezone ex Bosin) dringend notwendig sei, um im Gebäude des ehemaligen Hotel Emma Platz für die Fachoberschule "Marie Curie" zu schaffen. Claudio Vitalini bestätigte, dass der Umzug bis Ende Juni 2022 abgeschlossen sein werde.