Die Meraner Stadtverwaltung verwendet seit Jahren ein gestaffeltes Tarifsystem für den Kindergartenbesuch. Die erhobene Gebühr richtet sich einerseits nach der Dauer der Betreuung der Kinder (angeboten werden ein normaler, ein verlängerter und ein verkürzter Zeitraum), andererseits wird auch die finanzielle Lage der Familie berücksichtigt. Ermäßigungen vom Normaltarif sind auch für das zweite und für das dritte Kind vorgesehen.
"Meran ist zwar mit seinem Standardsatz in Höhe von 76 Euro im Monat unter den teuersten Gemeinden in Südtirol; diesen Satz wird aber nur für einen Teil der Kinder angewandt. Alle anderen erhalten eine Form von Ermäßigung. 38 Prozent der Kinder fallen beispielsweise in die niedrigeren Tarifstufen (von 23 Euro bis 54 Euro im Monat)", erklärte Sozialstadtrat Stefan Frötscher.
"Wir haben mit dieser Form der Staffelung gute Erfahrungen gemacht", erklärte die Direktorin des Amts für Schule und Bildung Alice Bertoli. "Familien mit einem geringen Einkommen oder mit mehreren Kindern werden dadurch deutlich entlastet."
Um die Meraner Familien in Zeiten der Corona-Krise zu unterstützen, hat die Meraner Stadtregierung beschlossen, für ab September und bis Jahresende keine Kindergartengebühren zu erheben. Diese Maßnahme kostet die Stadt rund 300.000 Euro.
"Das sind 300.000 Euro, die direkt den Meraner Familien zugute kommen. Nach den schwierigen Monaten wollen wir ein deutliches Signal für die Familienfreundlichkeit der Stadt Meran geben", sagte Frötscher.
Die Gebühren decken auch in normalen Jahren nur rund 20% der Gesamtkosten, die sich auf knapp zwei Millionen Euro belaufen. Dazu kommen noch Beiträge, die das Land für die Führung des Kindergärten gewährt (rund 200.000 Euro). Die verbleibenden zwei Drittel der Kosten werden hingegen direkt von der Gemeinde übernommen.