Robert Breer: TIME OUT
12.09.2020 – 5.6.2021
Opening 12.9.2020, 10.30 Uhr
in der Antonio Dalle Nogare Stiftung,
Rafensteinerweg 19, Bozen
Als ein Pionier der Animationstechniken gehörte Robert Breer zu den Begründern der amerikanischen Avantgarde. Er gilt heute als einer der innovativsten Autoren des Experimentalfilms. Während seiner gesamten Karriere entzog sich der Künstler formalen, stilistischen und konzeptuellen Etiketten und konzentrierte sich auf eine freie, aber gleichzeitig äußerst kohärente Recherche, womit er die visuelle Arbeit weit über die traditionellen Sprachgebiete hinaus ausdehnte. Er führte verschiedene Experimente - von abstrakter Malerei bis zum strukturellen Film, über Fluxus und Pop bis hin zum Minimalismus - durch, ohne sich jemals endgültig an eine dieser Bewegungen zu binden.
Anhand einer Auswahl von mehr als siebzig Werken widmet sich die Ausstellung den Hauptthemen der Kunst von Robert Breer, angefangen von seiner malerischen Praxis, über die Filmkunst, bis hin zu einer umfangreichen Selektion von Zeichnungen und Skulpturen. Auf diese Weise erforscht die Ausstellung den formalen und konzeptuellen Ansatz, mit dem Robert Breer sich über sechzig Jahre lang befasste, und feiert die Vielfalt, die sein Gesamtwerk kennzeichnet. Das Spannungsfeld, das sich zwischen bewegtem und statischem Bild erkennen lässt, offenbart Breers ständige Reflexion über die Möglichkeit, Zeit einzufangen, wobei die Grenzen zwischen abstrakter und figurativer Darstellung, Bewegung und Statik, Objekt und Subjekt verwischt werden, um die Grenzen unserer Wahrnehmung zu testen.
Eine umfangreiche Selektion von Zeichnungen zeigt die sorgfältige und akribische Studie, die der Künstler, vor der Herstellung von Filmen und Skulpturen, der Komposition und Schaffung eines Assoziationssystems widmete. Die Zeichnungen bieten den Betrachtenden so die Möglichkeit, alle nur denkbaren Interaktionen zwischen Formen und Farben auszuloten und zu verweilen, um jene Details zu beobachten, die in den Filmen zu schnell ablaufen, um erfasst werden zu können.
Die verschiedenen Werkgruppen, aus denen sich Robert Breers Oeuvre zusammensetzt, werden in der Ausstellung versammelt, um die Tiefe und Komplexität einer visionären Praxis zu feiern und von einer ständigen Suche des Zeitbegriffs zu erzählen, der - wie der Titel der Ausstellung suggeriert - in der Schwebe lebt, auf der Grenze zwischen Realem und Abstraktem, zwischen Statik und Bewegung, zwischen der Magie des Phänomens und dem Absoluten.