Die Idee zu seiner berühmten "Legende vom heiligen Trinker" soll Joseph Roth im Pariser Café Tournon – einem Treffpunkt österreichischer Emigranten – gekommen sein, als man ihm von einem Stadtstreicher berichtete, der eine Geldspende in einer Kirche zurückzugeben versprach. Roths Kommentar: "Daraus werde ich eine Geschichte machen. Sie wird meine letzte sein!" Am 15. September um 20.30 Uhr liest der Schauspieler Peter Simonischek ("Toni Erdmann") im Kursaal die Erzählung über den Clochard Andreas, von dessen Trunksucht ihn im Frühling des Jahres 1934 nicht einmal die vielen ihm widerfahrenden Wunder erretten können und der am Ende einen "so schönen Tod" stirbt.
Die Österreichischen Salonisten spielen dazu Soundtracks von Charlie Chaplin und Nino Rota und Salonmusik von Edith Piaf bis Eric Satie, wie man sie früher in Tanzlokalen und Kaffeehäusern hören konnte und umrahmen damit ein literarisches Spiegelbild des Autors, der eine Zeichnung seiner Freundin "Mies Blomsma", die ihn am Bistrotisch zeigt, 1938 mit den Worten unterschrieb: "Das bin ich wirklich – böse, besoffen, aber gescheit!"
Peter Simonischek wurde 1946 in Graz geboren, studierte zunächst Architektur und später Schauspiel an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Bereits während seiner Studienzeit stand er auf der Bühne im Schauspielhaus Graz; es folgten Engagements ans Stadttheater St. Gallen, an das Stadttheater in Bern, nach Darmstadt und an das Schauspielhaus Düsseldorf. Von 1979 bis 1999 gehörte Simonischek zum Ensemble der Berliner Schaubühne, von 2002 bis 2009 war er als Salzburger "Jedermann" zu sehen. Seit der Spielzeit 1999/2000 gehört Peter Simonischek zum Ensemble des Wiener Burgtheaters.
Die Österreichischen Salonisten widmen sich der Salonmusik. Sentimentale Tangos & Milongas, feurige Czardas und Paso dobles, Balkanmusik, schwungvolle Walzer, Musette, Filmmusik, Latin Jazz und alte Schlager versetzen das Publikum in die Zeit der 20er und 60er Jahre. Mit Spielwitz, mitreißender Virtuosität und unterhaltsamer Präsentation lässt das Sextett die ganze Bandbreite dieses fast schon vergessenen Genres wieder aufleben. Ständige Zusammenarbeit und vielfältige Projekte mit namhaften Schauspielern, Komponisten, Sängern und Musikern, einzigartige Programmkonstellationen, sowie ein enormes musikalisches Spektrum vom Barock über Wiener Musik, Jazz, Weltmusik bis zur Musik unserer Zeit sind die Markenzeichen dieses gefeierten Ensembles.