Ein echter Van Gogh in Südtirol?

Jeder von uns kennt Vincent van Gogh. Der holländische Impressionist ist seit seinem Tod ein "Shooting-Star". Seinen Bekanntheitsgrad verdankt der Künstler nicht nur seinem beachtlichen Werksumfang - entstanden aus einer Leidenschaft zum Malen, die ihresgleichen sucht - auch die bizarre Persönlichkeit des Impressionisten und immer wiederkehrende Diskussionen über Fälschungen bleiben sogar "Kunstdistanzierten" fest im Gedächtnis. Die Nachfrage nach Gemälden und Zeichnungen van Goghs ist nach wie vor groß und der Handel mit seinen Werken - ob Original oder nicht - floriert. Aus sicheren Quellen weiß VOX NEWS Online, dass es in Südtirol einen Kunstliebhaber und -kenner gibt, der überzeugt davon ist, ein Original von Vincent van Gogh zu besitzen. "Schiffe auf der Rhone", so heißt das Bild. Es ist auf Reisblech gemalt. Es zeigt keine Sonnenblumen, keine Veilchen und keinen Sämann - Van Gogh hat tatsächlich auch andere Motive gemalt. Beschäftigt man sich etwas näher mit diesem Ausnahmekünstler, wird einem das schnell klar. Das Bild zeigt einen breiten schreitenden Fluss, ein paar Boote mit Segel, eine Böschung mit filigranem Holzsteg im Vordergrund, im Hintergrund eine kleine Stadt, ein Dorf, mit Kirche und Zigeunerwagen, idyllisch, so als wäre die Zeit angehalten worden. Am Horizont thront ein Berg, dem Fujiyama, dem Heiligen Berg der Japaner, verblüffend ähnlich. Dies führt uns auf Gedankenwegen unweigerlich zur "Japanphase" des Künstlers. Verliebt in die Gemälde der Japaner brachte er zeitweise japanisches Flair und japanischen Stil in all seine Bilder. Will man dem Südtiroler Besitzer dieser kleinen Kostbarkeit und einigen Experten Glauben schenken, handelt es sich bei diesem Werk um ein Original des Künstlers Vincent van Gogh. Die Herkunft des Bildes ist nachvollziehbar. Eine Verwandte des Besitzers, Frieda, hatte im Jahre 1889 mit vier weiteren kunstaffinen Damen eine Lourdesreise unternommen. Auf der Rückfahrt hielten sich die Ladys ein paar Tage in Arles auf, damals schon der ideale Ort, um schöngeistigen Dingen nachzuhängen. Viele Künstler drängte es dorthin, und bekannterweise hielt sich auch Van Gogh im Jahre 1889 dort auf. Die junge Dame, so die Kombination, erwarb dort das "nette Bildl" als Mitbringsel von der Reise. Seither befindet es sich im Familienbesitz. Gutachten sagen ja, Museum sagt nein Grafologische Gutachten, Farbanalysen und forensische Untersuchungen ergeben eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Bild tatsächlich aus der Feder von Van Gogh stammt. Jedoch die wichtigste Anerkennung als Original, und letztlich die einzige, die zählt, nämlich die des Van Gogh Museums in Amsterdam, wurde dem Werk bis heute verwehrt. Die Antwort des Museums auf jede Anfrage lautete bisher: "Der Malstil lässt nicht auf ein Original von Van Gogh schließen." Die Aussage des Museums, aber auch die positiven Gutachten anderer Experten im Blickfeld heißt es nun schon seit 40 Jahren: "Es ist es, es ist es nicht, es ist es, es ist es nicht....". Van Gogh hätte sich ob dieser Uneinigkeit schon längst auch das zweite Ohr abgesägt, aber der Besitzer des Bildes ist unbeirrbar. Überzeugt von der Echtheit seines Bildes kämpft er an allen Fronten, um das Ja von Seiten der Van Gogh Gurus in Holland doch noch zu bekommen. "Der internationale Kunstmarkt folgt ganz eigenen - ungeschriebenen - Gesetzen", erklärt der Südtiroler Kunstliebhaber.

Ich bin mir sicher, dass es in Südtirol noch zwei drei weitere van Gogh's gibtSüdtiroler Kunstliebhaber

"Das Museum in Amsterdam hat eine Monopolstellung. Wenn die 'nein' sagen, ist alles nichts", so der Besitzer des Bildes. "Es kommt nur etwa alle 10 Jahre vor, dass ein Bild als Original anerkannt wird. Wobei es, meiner Meinung nach, sehr viel mehrere gäbe. Das Museum hält sich damit aber sehr zurück, damit die Preise auch so hoch bleiben, wie sie jetzt nun mal sind. Ich bin mir sicher, dass es in Südtirol noch zwei drei weitere Van Goghs gibt. Die Besitzer wissen wahrscheinlich gar nichts davon." Der vermeintliche Van-Gogh-Besitzer hält an seiner Überzeugung fest und lässt die Zeit für sich arbeiten. "So oft schon wurde ein Bild jahrzehntelang als Original aberkannt, um eines Tages doch noch anerkannt zu werden", sagt er. Wir von VOX NEWS werden am Ball bleiben - für den Fall, dass eines Tages doch noch ein Wunder geschehen und es in Südtirol ganz offiziell einen echten Van Gogh geben wird.