Knoll: Im falschen Staat

"Chaos in Italien verhindert Grenzöffnung zu Sütirol"

Als überzeugten Tirol-Patrioten und bekennenden Österreicher schmerzt es Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit persönlich ganz besonders, dass die Grenze zwischen Südtirol und Österreich derzeit nur erschwert passierbar ist. Er meint dazu: "Tun wir aber bitte nicht so, als ob Deutschland und Österreich die strengen Reisebestimmungen aufrechterhalten würden, um Südtirol oder Italien zu schaden."

Landtagsabgeordneter Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit

Dass man die Reisewarnung für Italien noch nicht aufheben will ─ und aus medizinsicher Sicht wohl auch noch nicht aufheben kann ─ hat laut Knoll einen ganz einfachen Grund, wie er in einer Presseaussendung mitteilt: "In Italien und vor allem in der Lombardei bekommt man die Corona-Infektionen nicht unter Kontrolle. Allein in der Lombardei gibt es derzeit 36 Mal so viel aktiv Infizierte, wie insgesamt in ganz Österreich. Österreich und Deutschland schützen nur die eigene Bevölkerung vor einer Einschleppung des Virus aus Italien. Es ist das Corona-Chaos In Italien, das die Grenzöffnung zu Südtirol verhindert. Leider bekommt Südtirol jetzt deutlich zu spüren, was es bedeutet, zum falschen Staat zu gehören."

Im Gegensatz zu Italien habe man die Corona-Epidemie in Deutschland und Österreich schnell und effektiv unter Kontrolle gebracht. Einen Notstand auf den Intensivstationen hat es dort nie gegeben. Derzeit gibt es in ganz Österreich nur mehr 736 aktive Corona-Fälle, im Bundesland Tirol sogar nur mehr 38 Fälle. In Süd-Tirol sind es hingegen noch 250 Fälle, in der Lombardei 26.671 Fälle und in ganz Italien noch immer 62.752 aktive Corona-Fälle.

Die Südtiroler haben in den letzten Wochen unter größten persönlichen und wirtschaftlichen Opfern geschafft, die Infektionszahlen auf einen ähnlich niedrigen Wert wie im restlichen Österreich zu drücken. Das alles könnte aber umsonst gewesen sein, wenn ab 3. Juni Bürger aus allen Teilen Italiens wieder unkontrolliert nach Südtirol fahren können und somit die große Gefahr einer Einschleppung des Virus aus italienischen Krisen-Regionen droht, so Sven Knoll. "Unter diesen schlechten Voraussetzung darf es nicht Wunder nehmen, dass Deutschland und Österreich derzeit noch keine Chance für eine generelle Reisefreiheit zu Italien ─ und somit eben leider auch zu Südtirol ─ sehen."

Das Problem ist die Zugehörigkeit Südtirols zu Italien

Knoll ist überzeugt: "In den letzten Jahren wurde jede Forderung nach Selbstbestimmung stets mit dem Argument abgetan, dass die Brennergrenze im vereinten Europa nicht mehr existieren würde. Jetzt sieht man, wie sehr diese Grenze noch immer existiert und was es für Südtirol bedeutet, auf der falschen Seite der Grenze zu stehen. Alle jene, die sich jetzt über die Grenzkontrollen beschweren, sollten sich die Frage stellen, was sie in den letzten Jahren für die Beseitigung der Brennergrenze getan haben bzw. was sie in Zukunft tun werden, um eine Loslösung Südtirols von Italien zu erreichen, denn wenn nach der Viruskrise noch die Wirtschaftskrise in Italien dazukommt, wird es für Südtirol ganz schlecht aussehen..."

VOX News Südtirol / ja