Kirchen im Vinschgau betroffen

Carabinieri stellen zwei Opferstock-Diebe

Beamten der Carabinieri-Station von Schluderns und Mals im Vinschgau haben zwei Personen wegen schweren Diebstahls und unrechtmäßigen Besitz von falschen Schlüsseln sowie Dietrichen angezeigt. Sie werden beschuldigt, in diversen Kirchen Opferstöcke geplündert zu haben.

Beamte der Carabinieri-Station von Schluderns und Mals im Vinschgau haben einen gemeinschaftlichen Einsatz durchgeführt, bei dem es um die Kontrolle des Territoriums sowie im Besonderen um die Verdrängung von Eigentumsdelikten ging.

Am frühen Sonntagnachmittag sind seitens der Bürgerschaft einige Meldungen an die europaweit einheitliche Notrufnummer "112" eingegangen, welche es den  Carabinieri ermöglichten ein verdächtiges Auto abzufangen. Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um einen alten Fiat Brava, dessen Fahrer, beim Erblicken des Streifenwagens, versucht hat zu flüchten, um sich der Kontrolle zu entziehen, während der Beifahrer versuchte sich eines Gegenstandes zu entledigen, den er aus dem Fenster des Autos warf. Das Fahrzeug konnte jedoch nach einer kurzen Verfolgung eingeholt und zum Halten gebracht werden.

Die Insassen, die beide zahlreiche Vorstrafen im Bereich von Eigentumsdelikten aufzuweisen hatten, waren im Besitz von 245,50 Euro in Münzen, aber die unerwartete Überraschung barg die Wiederauffindung des Gegenstandes, den die beiden kurze Zeit zuvor loszuwerden versuchten: Es handelte sich um drei Metallstäbe, die mit einem gummiartigen Material überzogen worden waren, um als Dietriche zu fungieren, mit denen sie das Kleingeld aus den Opferstöcken in Kirchen und Kultorten herausbekommen konnten. Sowohl die Dietriche als auch die Geldsumme, die die beiden mit sich führten, sind beschlagnahmt worden. Zudem sind die beiden Tatverdächtigen wegen schweren Diebstahls und wegen des Besitzes von falschen Schlüsseln sowie wegen des Besitzes der Dietriche angezeigt worden.

Bei den beiden Personen handelt es sich um einen 72-Jährigen aus Brixen und einen 43-Jährigen aus Portugal, die sowohl den Ordnungskräften als auch der Justiz bereits bekannt waren. Nun laufen die Nachforschungen bei den Vinschger Pfarren, um die Orte zu ermitteln, an denen der Diebstahl jeweils begangen wurde, auch wenn das alles andere als einfach ist, da einige der bereits kontaktierten Pfarren darauf verwiesen haben, dass sie nicht wissen können, wie hoch die Summe der Almosen in den Opferstöcken ist. Dieser Umstand macht die Tat der beiden Beschuldigten noch schwerer, denn sie haben sich nicht nur widerrechtlich das Geld der Gläubigen angeeignet, das diese der Kirche gespendet hatten, sondern sie haben auch ein Vergehen begangen, das ohne die aus den Angeln gehobenen Opferstöcke schwer nachweisbar ist. Die von ihnen angewendete Methode erlaubte es, das Geld aus den Opferstöcken zu holen, ohne deren Schloss zu zerstören.

Wie gewöhnlich hat das Zusammenspiel aus Bürgern und Carabinieri-Beamten zu einem positiven Ergebnis geführt. Die Carabinieri erinnern in ihrer Aussendung zudem daran, dass die Meldung von verdächtigen Personen oder Fahrzeugen an die Nummer "112" nichts kostet außer ein paar Minuten, um den Anruf zu tätigen und sie ist zudem sehr sicher, da die Carabinieri-Beamten die meldeamtlichen Daten des Anrufers nicht weitergeben und dieser Anruf, nicht zuletzt, dazu führen kann, rechtswidrige Handlungen dort zu stoppen, wo sich unser aller alltägliches Leben abspielt.

VOX News Südtirol / nb