In den letzten Wochen seien mehrere Personen an die Bürgerliste Frischluft herangetreten. Ihr Anliegen: mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt Klausen. Ersten Hinweisen zufolge solle es sich um 10 bis 15 Familien handeln - hauptsächlich Ehepaare mit Kleinkindern - die derzeit intensiv auf Wohnungssuche seien.
Ein vollständigeres Bild über die konkrete Wohnungsnot liefere eine Bedarfserhebung der Gemeindeverwaltung, die auf Mitte 2019 zurückgeht. Dort sei die Rede von 79 Familien, die Interesse an einer Wohnung im Gemeindegebiet bekundet haben – etwas weniger als die Hälfte betreffe die Stadt selbst, der Rest entfalle auf die Peripherie.
Der Bau einer Wohnanlage in der Bahnhofstraße anstelle des kleinen Parkplatzes neben dem Hotel Krone dürfte das Wohnproblem zwar in naher Zukunft etwas lindern. "Doch dort entstehen nur 7 oder 8 Wohnungen - weit weniger als der angemeldete Bedarf", kommentiert Stefan Perini.
Die Bürgerliste Frischluft wolle nun vom Gemeindeausschuss in Erfahrung bringen, wie dieser gedenke, das Wohnungsproblem mittelfristig in den Griff zu bekommen. Die Leerstände von Immobilien in Klausen seien neu zu erheben. "In der Altstadt sollten Umwidmungen zu Wohnzwecken den Eigentümern steuerlich schmackhaft gemacht werden. Über die Gemeindeblätter sind Eigentümer und Mitbürger von den Vorteilen des Superbonus 110% zu überzeugen. Über steuerliche Anreize (GIS-Hebesatz) soll bestraft werden, wer Leerstände brach liegen lässt und belohnt, wer Wohnungen auf den Mietmarkt bringt", so die Bürgerliste Frischluft. Die Gemeindeverwaltung müsse prüfen, ob sie Landesfördergelder aus der Ortskernförderung anzapfen kann, wie dies die Gemeinde Glurns schon vor Jahren gemacht habe. Die Zukunft des Gamper-Areals sei genauer vorzuzeichnen. Zu prüfen sei, inwiefern Wohnungen auch im Gleichzug mit der Umgestaltung des Sport- und Freizeitareals Klausen entstehen können.
"Mit dem Ziel, diese Themen zu vertiefen, hat Listensprecher Stefan Perini eine Anfrage angekündigt, die in der nächsten Gemeinderatsitzung behandelt werden dürfte", so die Bürgerliste Frischluft.