Das Material für die Ausstellung stammt von verschiedenen privaten Sammlern, Teile davon sind zum ersten Mal in einer öffentlichen Ausstellung zu sehen. Die mit viel Liebe und Gespür zusammengetragenen Stücke zeichnen ein Bild der Stadt Meran in leichtem Aufbruch, welches in der Nachkriegszeit nicht vermutet wird. Gleichberechtigt erscheint die deutsche ebenso wie die italienische Sprache auf Broschüren und in der ausführlich beschriebenen Meraner Hilfspost, einer Besonderheit des Jahres 1918. Der Faschismus ist noch fern, und die ehemalige Kurstadt versucht, wieder Fuß zu fassen. Das tägliche sowie das kulturelle Leben ist im Aufschwung, die zahlreich bebilderten Sanatorien lassen eine Rückkehr zum normalen Leben erahnen.
Originalbroschüren, Postkarten, Zeitungen und weiteres Material werden ausgestellt und Zusammenhänge anschaulich erklärt. Auch das traditionsreiche Ambiente der Villa San Marco mit seinem einladenden Park setzt die Besucher der Ausstellung in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Die Nähe zur Ottoburg, der Pension, in welcher Kafka während seines Meran-Aufenthaltes residierte, lässt die Villa San Marco als idealen Standpunkt einer Ausstellung im Rahmen des Kafka-Jahres erscheinen. Vom 28.08. bis zum 13.09.20 kann die Ausstellung von Donnerstag bis Sonntag bei freiem Eintritt erkundet werden und garantiert einen informationsreichen Einblick in den aus bekannten Gründen verzögerten Start ins Kafka-Jahr 2020.