"Das heutige Datum bietet Gelegenheit, auf die letzten hundert Jahre Geschichte unseres Landes zurückzublicken. Wichtig ist es aber sich nicht auf Geschehnisse der Vergangenheit zu versteifen. Der Blick in die Vergangenheit muss dabei helfen aus ihr zu lernen und die richtigen Schlüsse für die Gegenwart, für das Hier und Jetzt, daraus zu ziehen", so Fellin eingangs.
"Die Südtirolautonomie hat einen entscheidenden Beitrag zur Befriedung des ethnischen Konfliktes im Land geleistet, einen soliden Minderheitenschutz erreicht sowie Wohlstand und politische Stabilität geschaffen. Die jetzige Autonomie ist allerdings nur ein Etappenziel. Es muss weiterhin an der Kompetenzenausweitung gearbeitet werden. Wer sich mit offenen Augen in unserem Land umsieht erkennt: Egal ob in wirtschaftlichen, sozialen oder gesellschaftlichen Belangen – die Zugehörigkeit Südtirols zum Chaos-Staat Italien wirkt wie ein Bremsklotz. Ihn weitgehendst loszuwerden würde für alle drei Volksgruppen von enormen Vorteil sein", so Fellin.
"Anstatt seine Andersartigkeit kontinuierlich gegenüber dem Zentralstaat Italien rechtfertigen zu müssen, sollten wir das enorme Potential, das unser Land nicht zuletzt aus seiner Brückenfunktion zwischen dem deutschen und italienischen Sprach-, Kultur- und Wirtschaftsraum erlangt, ausschöpfen", so Fellin.
"Der heutige Tag sollte ein Denkanstoß dafür sein, sich nicht auf das Verwalten der im Rahmen der Autonomie erlangten Landeskompetenzen auszuruhen, sondern aktiv ihren Ausbau bis hin zur Eigenstaatlichkeit zu forcieren. Grundstein für das Anstreben der Eigenverwaltung muss der Rückhalt aus allen drei Volksgruppen sein. Dieser Rückhalt kann allerdings nur bestehen, wenn man das Bewusstsein für die Geschichte unseres Landes in den Köpfen der Menschen aufrechterhält und schärft und ihnen klar macht, wie wichtig die Autonomie für Südtirol ist und welche Vorteile ihr Ausbau für die ganze Bevölkerung bereits im alltäglichem Leben mit sich bringt", so Fellin.
"Wir müssen den Blick nach vorne richten: Weder die autonomiepolitisch weitestgehend entkernte Volkspartei, die aus machtpolitischen Gründen am Status quo festhält, noch die Ewiggestrigen auf deutscher und italienischer Seite, die am liebsten das Rad der Geschichte zurückdrehen würden, bringen unser Land weiter. Das Geschehene lässt sich nicht rückgängig machen. Nachweinen bringt nichts! Vielmehr sollten wir daran arbeiten, die derzeitige Teilautonomie Schritt für Schritt auszubauen, bis hin zu einem eigenständigen, souveränen Südtirol. Die Devise lautet: Weitblick, statt Verharrung in längst vergangenen Zeiten!", so der Obmann der Freiheitlichen Jugend, Oscar Fellin abschließend.