Fast 50 Einbrüche beanstandet

Wohnungseinbrüche: Zwei Ausländer verhaftet

Beamte der Ermittlungseinheit der Carabinieri von Bozen haben zwei Personen verhaftet. Sie werden beschuldigt, im Rahmen einer kriminellen Organisation Wohnungseinbrüche begangen zu haben. Weitere drei Personen wurden wegen Beihilfe und Hehlerei von Diebesgut zur Anzeige gebracht.

Die Verhaftung war auch dank der Zusammenarbeit der Carabinieri-Kompanie von Neumarkt mit den Untersuchungseinheiten von Verona und Trient und der Carabinieri-Kompanie von Trient, Verona, Rovereto, San Bonifacio und Legnago möglich.

Bereits im Dezember 2019 hatten die Bozner Carabinieri zwei albanische Mitglieder einer Diebesbande verhaftet, die in der Provinz Bozen fast 60 Diebstähle verübt hatten. Die beiden waren wegen Tatverdachts festgenommen worden, weil die Bozner Carabinieri erkannt hatten, dass sie für die Feiertage nach Albanien ausreisen wollten und so ihrer Verhaftung entkommen wären, indem sie die gestohlenen Waren mitgenommen hätten. Das Ermittlungsverfahren erhielt den Operationsnamen "Seiltänzer 2019", da es sich bei den beiden Personen um Diebesakrobaten handelte, die in der Lage waren, Dachrinnen zu erklimmen und von Balkon zu Balkon zu springen.
Unmittelbar nach den beiden Festnahmen stellten die Carabinieri von Bozen jedoch fest, dass die Wohnungseinbrüche wieder aufgenommen worden waren. Da beide „Seiltänzer“ im Gefängnis waren, musste jemand anders ihren Platz eingenommen haben. Und so hat die übliche akribische Tätigkeit der Ermittlungseinheit Bozen wieder begonnen, diesmal auch unter Beteiligung der operativen und mobilen Ermittlungseinheiten der Carabinieri-Kompanien von Neumarkt und Bruneck.
Die Carabinieri untersuchten die Details der ersten im Januar erfolgten Diebstähle und identifizierten sie eindeutig als die Arbeit aus derselben Hand. Sie trugen die Indizien zusammen und schafften es, das Erkundungsgebiet der Diebe einzugrenzen und haben so ihr Fahrzeug lokalisiert. Die Carabinieri wurden jedoch gestoppt, denn leider ist ein gemeinsamer Feind zwischen sie und die Diebe getreten: COVID.

Die komplette Blockade aller Aktivitäten, der sogenannte Lockdown, hat einerseits die Diebe gestoppt, da sie Verona nicht verlassen durften, und andererseits wurde verhindert, dass die Ordnungshüter der Carabinieri den Kreis um sie schlossen und sie verhaften konnte. Eine der dramatischsten Nächte war außerdem die Nacht zwischen dem 7. und 8. März, und somit kurz vor dem nationalen Lockdown, als in Andrian mehrere wertvolle Gegenstände sowie zwei halbautomatische Pistolen gestohlen wurden.

Auf Pech folgt Pech, wie es schon in "Murphys Gesetz" heißt ("Wenn etwas schief gehen kann, wird es das"), und so entdeckten die Carabinieri am Ende der Pandemie, als die Diebe ihre kriminelle Tätigkeit wieder aufgenommen hatten, dass ihr Auto verunfallt und daher unbrauchbar war. Sie gaben aber nicht auf und haben begonnen, in der Nacht wieder Streife zu fahren, um zu versuchen die Beute wie Spürhunde aufzuspüren. Und es ist ihnen gelungen.
Langsam konnten sie dann zuerst einige Verstecke zwischen Trient, Rovereto und der Provinz Verona in Oppeano, Arcole und San Giovanni Lupatoto ausforschen. Dann identifizierten sie vollständig die zwei verhafteten Männer und drei Frauen, ihre Freundinnen, welche sie beherbergten und die gestohlenen Waren versteckten (Beihilfe); außerdem haben sie sich um die Verwaltung des Diebesgutes gekümmert (Hehlerei).

Nachdem ein solider Anklagerahmen geschaffen und dem Staatsanwalt von Bozen vorgelegt wurde, waren die Carabinieri bereit, einzugreifen. In der Zwischenzeit hat die zuständige Staatsanwaltschaft den Richter für Vorerhebungen gebeten, um mittels eines Haftbefehls und der Überstellung in ein Gefängnis eine angemessene  Präventivmaßnahme zu erlassen.

Am Donnerstagmorgen um 5 Uhr Früh präsentierten sich die Bozner Carabinieri mit tatkräftiger Verstärkung der Carabinieri-Kompanien von Trient, Rovereto, Verona, Legnago und San Bonifacio an den Türen der Wohnungen der Verdächtigen, um die Verhaftungen und fünf Durchsuchungen durchzuführen.
Zwei arbeitslose Ausländer, die bereits für Straftaten gegen das Eigentum bekannt waren, landeten im Gefängnis, ein 36-jähriger aus Moldawien und ein 26-jähriger Albaner.
Ihre Wohnungen und jene der drei Frauen, die ihnen geholfen hattenwurden von den Cararbinieri durchsucht. Die drei Frauen wurden auf freiem Fuß belassen und wegen Beihilfe und Hehlerei angezeigt.

Das Ergebnis war bemerkenswert und unerwartet, und trotzdem nicht verwunderlich (es wäre unmöglich gewesen, alle gestohlenen Waren zu finden). Dutzende Gold- und Silberjuwelen, sogar Münzen und Barren aus Edelmetall, dreißig Uhren, von denen einige äußerst wertvoll sind, sechzehn Mobiltelefone und Tablets, zwei PCs sowie vier Schleifmaschinen, Taschenlampen, Arbeitshandschuhe, Schraubendreher und Brecheisen. Die Carabinieri beschlagnahmten auch die Fahrzeuge, die von den Dieben für die Überfälle eingesetzt worden sind: drei große, deutsche Limousinen und ein ebenfalls deutscher Minivan. Es ist ungewöhnlich, dass in dem Auto, das kurz vorher für einen Raubüberfall verwendet worden ist (Erhebungenen laufen, wo sie sich zwischen Mittwoch und Donnerstag befanden, da das Auto noch warm war), mehrere chirurgische Masken vorhanden waren. Wurden sie verwendet, um die Anti-COVID-Regeln unter "Arbeitern" desselben "Unternehmens" einzuhalten oder um die Tarnung zu unterstützen?
Die beiden Verhafteten wurden im Provinzkomando der Carabinieri von Verona einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen  und bis zur Einvernahme des Richters ins Gefängnis von Verona überstellt.

Sie alle (einschließlich der drei Frauen, zwei von ihnen aus Moldawien im Alter von 37 und 27 Jahren und eine aus Albanien im Alter von 37 Jahren) werden wegen Bildung einer krimineller Organisation zum Zwecke der Durchführung von Wohnungseinbrüchen angeklagt. Bisher werden ihnen siebenundvierzig Diebstähle (33 vom 10. Jänner bis 7. März und 14 vom 30. Mai bis 5. Juli) zur Last gelegt, dies in den Gebieten Bruneck, Pfalzen, Partschins, Andrian, Nals, Eppan, Neumarkt, Tisens, Cavaion Veronese, Trient und Feltre. Die Untersuchungen zu den bei den Durchsuchungen gesammelten Einzelheiten werden fortgesetzt, und es ist sehr wahrscheinlich, dass noch weitere Verbrechen rekonstruiert und der Bande angelastet werden können.

Diese Operation, als Fortsetzung der Herbst-Winter-Operation 2019, wurde von den Ermittlern "Seiltänzer 2020" genannt. Ohne die weiteren Diebstähle, die noch in den kommenden Tagen entdeckt und geklärt werden, wurden von Oktober 2019 bis heute mehr als 100 Diebstähle entdeckt.

VOX News Südtirol / ja