Die Wirtschaftsprüfer haben einen nationalen Streik ausgerufen und erwägen zudem, die Übertragung steuerrelevanter Daten für die Frist am 16. September und die darauffolgenden auszusetzen. Dies als Reaktion auf die Weigerung der Regierung, die Fristen ein weiteres Mal auf September zu verschieben. Unterstützt werden sie dabei von den neun Gewerkschaften und dem Nationalrat der Wirtschaftsprüfer. "Der Nationalrat steht vollends hinter den Gewerkschaften. Wir handeln aus Verantwortungsgefühl und wollen weiterhin den Dialog mit der Politik und der Finanzverwaltung aufrechterhalten. Wir handeln immer Interesse des Landes, aber wenn man bei der Regierung mit vernünftigen Vorschlägen nur auf taube Ohren stößt, dann müssen wir zu anderen Mitteln greifen und protestieren", erklärt der Präsident des Nationalrats der Wirtschaftsprüfer, Massimo Miani.
Auch Claudio Zago, Vorsitzender der Kammer der Wirtschaftsprüfer Bozen, stimmt dem zu: "Wir unterstützen die für September angekündigten Initiativen. Unser Einsatz für die Bürger und die Unternehmen verdient mehr Respekt, doch die Regierung lässt diesen seit zu langer Zeit vermissen. Angesichts eines strauchelnden Landes; einer Berufsgruppe, die von der Arbeit allmählich übermannt wird; der Unternehmen, denen aufgrund mangelnder Liquidität das Wasser bis zum Hals steht; und angesichts der zahlreichen Bitten für einen Aufschub auch vonseiten der Unternehmen beharrt die Regierung weiterhin stur auf ihren Weg. Dies zeugt davon, dass man in Rom die Realität aus den Augen verloren hat.“"
In den nächsten Tagen stehen zahlreiche Steuerfristen, die sowohl Unternehmen als auch die Steuerberater in die Bredouille bringen. Eine Unzeit für die Betroffenen, folgen diese Fristen auf eine Zeit der Ungewissheit, voller unklarer und sich ständig verändernder Vorgaben, außergewöhnlicher Maßnahmen, die in den letzten Monaten wegen der Pandemie getroffen werden mussten, sowie auf einen Umsatzeinbruch in zahlreichen Branchen, der einen Mangel an flüssigen Geldmitteln zur Folge hat.