Die Ingenieurkammer Bozen informiert in einer Aussendung, dass Sie dafür eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet hat, die sich gleichzeitig als Appell an die Politik verstehen: Grundsätzlich fordert die Kammer eine zielorientiertere Arbeitspolitik und mehr Investitionen in die Infrastruktur.
Letzteres findet in den Reihen der Landesregierung einen ersten Fürsprecher. Der Landesrat für Mobilität, Daniel Alfreider, hat in Gesprächen mit der Kammer den Bedarf an mehr Investitionen in die Infrastruktur bestätigt, wie von den Aussagen von Giorgio Rossi, Präsident der Ingenieurkammer Bozen, zu entnehmen ist: "Der Landesrat will Investitionen im Bereich der Infrastruktur fördern, was ich in Anbetracht der Herausforderungen von Phase 2 nur begrüßen kann. Denn Arbeit zu schaffen ist das beste Mittel, um dieser Krise zu entkommen."
Außerdem schlagen die Ingenieure im Bezug zu den Baustellen vor, Bauprojekte, die im Zuge des Lockdowns eingestellt wurden, einer Preisrevision zu unterziehen. Dabei geht es nur um wenige zusätzliche Prozentpunkte, die den Bauunternehmen helfen, zunehmende Kosten zu decken, und dem Verwaltungsapparat ermöglichen, Verfahren schneller abzuwickeln. "So kann man die Kosten kompensieren, die mit der erhöhten Arbeitssicherheit, eventuellen Interferenzen und der begrenzten Produktivität einherkommen. Rechtlich wäre das leicht umsetzbar. Und man würde anfallenden Veränderungsgutachten aus dem Weg gehen, womit auch die Bürokratie reduziert wird."
Erste konkrete Schritte konnten derweil schon eingeleitet werden: Letzte Woche wurde eine direkte Verbindung zwischen den Ingenieuren und den kompetenten Landesressorts installiert, um bei unklaren Gesetzen keinen Spielraum für Interpretationen zu lassen und eventuellen zukünftigen Rechtsstreitigkeiten zuvorzukommen, die die Arbeiten auf den Baustellen weiter ausbremsen würden.
Unterstützer für ihr Vorgehen finden die Ingenieure sowohl im Interdisziplinären Ausschuss (Architekten, Geometer, Agronomen, Periti Industriali, Geologen, Chemiker und Agrartechniker) und dessen Präsident Philipp Gamper als auch bei Unternehmerverbänden und Bauunternehmen.