2 Meter Abstand für Musikkapellen und Chöre

Junge Süd-Tiroler Freiheit: Lockerung der Maßnahmen!

Schritt für Schritt kehrt Südtirol vom "Corona-Lockdown" wieder in die "Normalität" zurück. Wer aber, laut Süd-Tiroler Freiheit, noch immer von Lockerungen weitgehend außen vor gelassen wird, sind die zahlreichen Chöre und Musikkapellen des Landes. "Dies muss sich schleunigst ändern", fordert die Junge Süd-Tiroler Freiheit.

 Südtirol Online titelte am 26. Mai "Musikkapellen und Chöre dürfen wieder proben". Zunächst ein Grund zur Freude für Musizisten und deren potentielles Publikum, doch wer sich die Bedingungen für die Proben genauer durchgelesen hat, hat bemerkt, dass unter diesen Vorkehrungen Proben nur schwer durchführbar sind, meint die Junge Süd-Tiroler Freiheit. Die aktuelle Fassung der Anlage A des Landesgesetzes Nr. 4 vom 8. Mai, aktualisiert durch den Beschluss Nr. 410 der Landesregierung vom 9. Juni, sieht unter dem Abschnitt II. G neben Temperaturmessung, regelmäßigem Lüften der Räumlichkeiten und Desinfizieren der Instrumente immer noch die Einhaltung der 1/10 Regel und einen Sicherheitsabstand zwischen den Personen von 2 Metern vor. Diese Regelung ist, laut der Jungen Süd-Tiroler Freiheit, aus 2 Gründen nicht verständlich: Zum einen hat kaum eine Musikkapelle oder ein Chor einen solch großen Probenraum zur Verfügung, außer es besteht die Möglichkeit im Freien zu musizieren. Vollproben sind folglich großteils nicht machbar. Zum anderen gilt ein Sicherheitsabstand von 1 Meter seit dem Beschluss der Landesregierung vom 9. Juni als generelle Schutzvorkehrung sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen. Musikapellen und Chöre müssen aber immer noch 2 Meter beziehungsweise 3 Meter zum frontal gegenüberstehenden Leiter einhalten.

Die Junge Süd-Tiroler Freiheit ist der Ansicht, dass zum sogenannten "Neustart" Südtirols auch das gesellschaftliche Leben gehört, da der Mensch ein soziales Wesen ist, das gerne mit anderen Personen zusammenkommt, sich austauscht und einen netten Abend verbringt. Diesem kommen vor allem die Vereine nach. Deshalb müssen, so die Jugendorganisation der Partei weiter, unbedingt Wege ins Auge gefasst werden, damit auch diese ihre Aktivitäten wieder starten können. Es ist paradox, wieso die Proben von Musikkapellen und Chöre so strengen Vorsichtsmaßnahmen unterliegen, so das Fazit.

Die Junge Süd-Tiroler Freiheit fordert deshalb eine Lockerung dieser restriktiven Maßnahmen: Zu allererst sollte der Sicherheitsabstand heruntergesetzt werden, zumindest auf einen Meter, wie er auch in anderen Bereichen vorgesehen ist. Wünschenswert wäre natürlich auch, wenn diesen Vereinen entgegen gekommen würde, und auch die 1/10 Regel herabgesetzt wird.

Feste ohne Ausschank?

Zudem äußert die Junge Süd-Tiroler Freiheit sich hinsichtlich des Ausschankverbots skeptisch, denn die Landesregierung löst auch mit ihren Maßnahmen in Bezug auf Veranstaltungen und Events Verwunderung aus. Im Abschnitt II.L der Anlage A des obengenannten Gesetzes heißt es nämlich, dass öffentliche Events und öffentliche Veranstaltungen mit Verabreichung von Speisen und Getränken auf keinen Fall zulässig sind. Auch hier sind Vereine schwer betroffen. Einerseits können keine Sommerfeste abgehalten werden und andererseits ist bei Konzerten kein Ausschank möglich. Darunter haben sowohl das Wohlbefinden der Zuhörer als auch die Finanzen der Vereine zu leiden. Auch die Fachgruppe der Eventdienstleister im hds betonte am 9. Juni in einer Aussendung, dass es mit diesen Regelungen keine ökonomisch sinnvollen Events geben könne.

Zusammenfassend, schreibt die Junge Süd-Tiroler Freiheit, kann eines gesagt werden: In Anbetracht dieser Maßnahmen solle sich die Landesregierung mehr auf den Hausverstand und das Verantwortungsbewusstsein eines jeden Einzelnen verlassen, wie es auch in anderen Ländern der Fall ist - denn "der gesunde Hausverstand ist die Krone des Denkens", wie es Ernst Ferstl einst schön sagte

VOX News Südtirol / nb