Skandal um Corona-Gelder:

"Wegen 600 Euro die Glaubwürdigkeit der gesamten Politik verspielt"

600 Euro sind viel Geld, wenn man ─ so wie derzeit viele Menschen ─ durch die Corona-Krise unverschuldet in finanzielle Nöte gerät und nicht weiß, wie man die nächste Miete zahlen soll. "Gemessen am Wert der Glaubwürdigkeit und des Vertrauens in die Politik, sind 600 Euro jedoch gar nichts", so Sven Knoll von der Südtiroler Freiheit. Umso verwerflicher sei es daher, so Knoll, dass einige Abgeordnete wegen "läppischen" 600 Euro die Glaubwürdigkeit der gesamten Politik verspielt haben und durch ihre haarsträubende Ausreden nun auch noch den letzten Rest an Vertrauen in die Politik zerstören würden. Als Politiker könne und müsse man sich bei der Bevölkerung für dieses Verhalten nur entschuldigen, so Knoll.

Im Bildauschnitt groß: Landtagsabgeordneter Sven Knoll und unten von links die "vier Furbetti" Köllensperger, Lanz, Tauber und Schuler

Zu behaupten, dass man nicht nicht an die Konsequenzen gedacht habe, dass der Steuerberater schuld sei, oder dass das Ansuchen nur ein missglückter Test gewesen sei, sei laut Knoll eine respektlose Verhöhnung der Bevölkerung.

Da würde man gleich behaupten können, dass der Hund die Steuererklärung gefressen hat und man daher nicht wusste, wieviel man verdient, bemängelt der Landtagsabgeordnete.

Niemand brauche jedoch zu glauben, dass nun politisches Kapital daraus geschlagen werden kann, wenn mit dem Finger auf jene Abgeordneten gezeigt wird, die den Skandal verursacht haben, denn der Schaden sei für die gesamte Politik angerichtet, so Sven Knoll. Einmal mehr würden jetzt alle Politiker in einen Topf geschmissen, meint der Obmann der Südtiroler Freiheit.

Gerade die vielen Gemeinderatskandidaten, die sich ehrenamtlich und zum Wohle der Mitbürger politisch engagieren, würden sich das nicht verdient haben und dürfen nicht zu den Leidtragenden dieses Vertrauensverlustes in die Politik werden, unterstreicht Knoll.

Die betroffenen Politiker und Parteien können den Skandal, laut Knoll daher jetzt nicht einfach aussitzen und sich vor den Konsequenzen drücken, denn sie tragen nun die Verantwortung für das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der gesamten Politik.

VOX News Südtirol / ls