Gemessen an der Bevölkerungszahl ist die Sterblichkeit in Südtirol höher als in Italien und gar 15 Mal so hoch wie im restlichen Österreich, so informiert die Süd-Tiroler Freiheit in einer aktuellen Pressemitteilung. Für diese hohe Sterblichkeit muss es Gründe geben, die dringend erörtert werden müssen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert die Bewegung.
Ähnlich schlecht sieht es für Südtirol auch bei der Anzahl der Patienten aus, die sich von einer Corona-Infektion wieder erholt haben. Während in Tirol aktuell 1.076 Menschen wieder genesen sind, sind es in Südtirol nur 214 Personen.
Auch bei der Anzahl der durchgeführten Corona-Tests hinkt Südtirol nach, so die Presseaussendung: Während in Tirol bisher 24.468 Tests durchgeführt wurden, sind es in Südtirol nur 15.728 Abstriche (davon 8.338 getestete Personen). Dabei wären gerade jetzt flächendeckende Tests die wirkungsvollste Maßnahme, um Erkrankte rechtzeitig zu isolieren, bevor sie andere Menschen anstecken, davon ist die Süd-Tiroler Freiheit überzeugt.
Laut Mitteilung schildern Südtiroler Ärzte und Pflegekräfte, dass in den Bereichen, wo mit Corona-Patienten gearbeitet wird, nicht mehr ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung steht. "Die Schutzmasken, die vom Land bereitgestellt wurden, sind teilweise viel zu klein, dichten nicht ab und sind von so schlechter Qualität, dass die Bänder mit Heftklammern gesichert werden müssen, zudem sind sie nach kurzer Zeit durchfeuchtet und werden somit unbrauchbar. Als Folge dieses mangelhaften Schutzes erkranken immer mehr Ärzte und Pflegekräfte und fallen dadurch entweder aus oder stecken andere Menschen unbewusst an", so heißt es in der Presseaussendung weiter.
Neben den organisatorischen Mängeln im Gesundheitswesen, gilt es laut Süd-Tiroler Freiheit aber auch, die medizinischen Faktoren zu untersuchen, die im Verdacht stehen, zu einer erhöhten Sterblichkeit der Corona-Patienten in Südtirol zu führen. So hätten Virologen der Uni-Innsbruck in diesem Zusammenhang ein bestimmtes Bluthochdruckmittel (ACE2-Hemmer) als mögliche Ursache im Verdacht, das in Italien öfters verabreicht wird als in Österreich.
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert in der Pressemitteilung die Landesregierung auf, so schnell als möglich die Ursachen für die wesentlich höhere Sterblichkeit in Südtirol zu erörtern.