"Wir fordern schon seit sehr langer Zeit ein aktives Wahlrecht für 16-Jährige", erinnert Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende. "In der Regel erst mit 18 Jahren abstimmungsberechtigt zu sein, entspricht nicht mehr den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft. Junge Menschen wollen verstärkt Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen – und das ist ihnen auch zu ermöglichen", so Rainer. Zudem fördere laut SJR eine Herabsenkung des Wahlalters das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen in einer alternden Gesellschaft.
Gerade deshalb war es interessant zu verstehen, wie junge Menschen vom herabgesetzten Wahlalter Gebrauch machen. Dank einer entsprechenden Anfrage des Bozner Gemeinderates Matthias Cologna, teil der Mitgliedsorganisation Team Future im Südtiroler Jugendring (SJR), liegen jetzt die Daten zur Wahlbeteiligung der 16- bis 18jährigen vor. "Während die allgemeine Wahlbeteiligung bei 32,63% lag, war die der 16- bis 18-jährigen um 6% höher bei 39,05%: ein bemerkenswertes Ergebnis, welches das Interesse der jüngsten WählerInnen an einer Teilnahme am politischen Leben und an den Entscheidungen der Gemeinschaft untermauert", erläutert Gemeinderat Matthias Cologna. Zudem wurde ersichtlich, dass die prozentuell höhere Beteiligung in allen Stadtvierteln außer Zentrum-Bozner Boden-Rentsch anzutreffen ist und, dass junge Männer in fast allen Stadtvierteln häufiger an der Wahl teilgenommen haben als junge Frauen.