Kirchenbild wurde in Neapel gestohlen

Vor 28 Jahren gestohlenes Gemälde taucht in Sterzing auf

Ein Ölgemälde auf Leinwand aus dem 19. Jahrhundert, das den "Heiligen Apostel und Evangelisten Johannes" darstellt, wurde von der Carabinieri-Sondereinheit für Kulturgüterschutz (Carabinieri per la Tutela del Patrimonio Culturale) an die Kirchengemeinde der Kirche Mariä Himmelfahrt von Konstantinopel (Santa Maria Assunta di Costantinopoli) in der Via Posillipo in Neapel zurückgegeben. Das im Januar 1993 von Unbekannten mit vier anderen Gemälden entwendete Bild wurde von einer in Sterzing lebenden Privatperson auf einer internationalen Plattform zur Versteigerung angeboten. Das gestohlene Bild wurde sichergestellt und vom Kommandanten der Kulturgüterschutz-Sondereinheit in Udine, Major Lorenzo Pella, in Anwesenheit von Lucio Lemmo, dem Weihbischof der Erzdiözese Neapel, und Dr. Rosa Romano, Mitarbeiterin des Denkmalamtes, dem Aufsichtsamt für Archäologie, bildende Künste und Landschaft für die Stadt Neapel, an den örtlichen Pfarrer, Don Salvatore Russolillo, zurückgegeben.

Links im Bildausschnitt die Kirche Mariä Himmelfahrt von Konstantinopel in Neapel. Bildmitte: Abbildung des 1993 in Neapel entwendeten Ölgemäldes. Rechts: Sterzing

Nach 28 Jahren ist das in Neapel in der Kirche Mariä Himmelfahrt von Konstantinopel (Santa Maria Assunta di Costantinopoli) in der Via Posillipo entwendete Bildnis des Heiligen Johannes Evangelista in Sterzing aufgetaucht. Eine im Wipptaler Hauptort lebende Privatperson hatte das Bild auf einer internationalen Onlineplattform zur Versteigerung angeboten. Das im Januar 1993 entwendete Gemälde wurde von der Carabinieri-Sondereinheit für Kulturgüterschutz einer Überprüfung unterzogen und in Südtirol von den Beamten der Carabinieri-Spezialeinheit im Zuge der Überwachungstätigkeit des Internets zur Auffindung von Diebesgut abgefangen. Die vorgenommene Überprüfung des im Internet angebotenen Ölgemäldes, erbrachte über den Abgleich in der "Datenbank illegal entwendeter Kulturgüter“, des weltweit größten digitalen Verzeichnisses geraubter Kunstwerke, das von der Carabinieri-Sondereinheit für Kulturgüterschutz geführt und verwaltet wird, eine zu 100prozentige Übereinstimmung zwischen dem auf der Online-Plattform angebotenen sakralen Leinwandbild und den im Informationssystem der Carabinieri-Sondereinheit gespeicherten Datensätzen. Um die Ermittlungsergebnisse weiter zu bestätigen, wurde der gesetzliche Vertreter der neapolitanischen Kirche kontaktiert, der das Gemälde erkannte und Anspruch auf das Eigentum geltend machte.

In der Notwendigkeit und Dringlichkeit den Handel mit dem Werk zu unterbinden - zumal das Kunstwerk ins Ausland hätte verkauft werden können -, veranlasste die Beamten der Carabinieri sich direkt an den Südtiroler Verkäufer des Gemäldes zu wenden, der in Bezug auf den Besitz des Gemäldes in guter Absicht handelte, da er sich der Herkunft des Werks in Zusammenhang mit einer Straftat nicht bewusst war. Auch sorgte der betroffene in Sterzing wohnhafte Mann sofort für die Aushändigung des sakralen Kunstwerkes. Die Staatsanwaltschaft Bozen wurde über die durchgeführten Tätigkeiten der Carabinieri-Sondereinheit informiert und bestätigte die vorgenommene vorbeugende Maßnahme zur Sicherstellung des Kunstwerkes sowie verfügte die Rückgabe des Gemäldes an den rechtmäßigen Eigentümer.

Die Rückerstattung des Gemäldes ermöglicht es, dass ein wertvolles Kunstwerk, das von den Gläubigen in Neapel, die es fast dreißig Jahre nach dem Diebstahl für vollständig verloren hielten, wieder in seinem ursprünglichen Kontext bewundert werden kann.

VOX News Südtirol / nb