Unsere Wildvögel im Winter: Tipps für die richtige Fütterung

In vielen Teilen Südtirols liegt schon Schnee und die Temperaturen sind auf winterliche Minus-Grade gesunken. Wer im warmen Kämmerlein nach draußen blickt und Tiere liebt, wird sich Gedanken machen um unsere Singvögel. Beim ersten Sonnenstrahl auf glitzerndem Reif hüpfen Kohl- und Blaumeise von Feld zu Baum und Zaun auf der Suche nach Essbarem. Grundsätzlich sind unsere einheimischen Wildtiere bestens auf den Winter vorbereitet und finden auch in der kalten Jahreszeit genügend Nahrung. Durch „sauber geputzte“ Wiesen und durch die intensivere Landwirtschaft fallen jedoch weniger Ernterückstände an und das natürliche Futterangebot für Vögel ist geringer als früher. Unsere Singvögel können deshalb ruhig zugefüttert werden, auf dem Balkon oder im eigenen Garten. Vögel, die in Menschennähe leben, wie Meise, Fink, Amsel, Sperling und Rotkehlchen, profitieren davon am meisten. Seltenere Vögel wie Grauspecht oder Eisvogel hingegen wagen sich selten in die Nähe von Menschen und haben auch ganz andere Anforderungen an das Futter. Grundsätze für maßvolles, richtiges Füttern 1. Wann füttern? Gefüttert wird in den Wintermonaten, speziell bei geschlossener Schneedecke oder hart gefrorenem Boden. Am besten wird das Futter am Morgen und eventuell nochmals am späten Nachmittag angeboten – das hilft, die lange Winternacht zu überstehen. 2. Wie viel füttern? Maßvoll füttern und keine Massenfutterstelle einrichten, damit es nicht zu Streiteren kommt. Besser: mehrere kleinere Futterplätze bereitstellen. 3. Was füttern? Unsere Vögel sind keine Allesfresser: Essensreste haben im Futterhäuschen nichts verloren. Eine falsche Fütterung schadet den Tieren – sie können sogar daran sterben. Für Körnerfresser wie Finken und Spatzen gibt es qualitativ gute Körnermischungen mit Sonnenblumenkernen und Hanfsamen. Getreidekörner – vorhanden in billigem Futter – fressen praktisch nur Tauben und Spatzen. Insekten- und Weichfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Meisen nehmen gerne Äpfel, Rosinen und auch zerkleinerte Nüsse an, fressen im Winter aber auch Körner. Beliebt sind aufgehängte Meisenknödel, welche vor allem von Meisen genutzt werden. Herabfallende Futterstücke fressen Amseln, Rotkehlchen, Finken, Spatzen und andere Körnerfresser gerne vom Boden auf. Das Futterhäuschen Ein Futterhäuschen muss katzensicher sein, also genügend hoch aufgehängt oder auf einen Pfahl montiert. Die Stelle des Häuschens sollte übersichtlich sein, damit sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können. Am besten eignen sich Futterhäuschen, in welchen die Vögel auf einer Stange sitzen müssen und sich nicht ins Futter stellen können. Das Futter muss trocken bleiben, sonst wird es schimmlig und durch Kot verschmutzt und bildet einen Nährboden für Krankheitserreger. Wasserstelle zum Trinken und Baden Auch im Winter sind Vögel auf Trinkwasser angewiesen und nehmen sogar ab und zu ein Bad zur Gefiederpflege. Eine Wasserstelle in Form eines Vogelbades oder einer Vogeltränke muss stets sauber gehalten werden, sonst können sich Krankheitskeime vermehren. Das Ufer eines Teiches muss flach sein, um ein Ertrinken der Tiere zu verhindern. Wasservögel: bitte nicht füttern Vom Füttern von Wasservögeln rät der Tierschutz ab. Enten und Schwäne finden auch im Winter genügend Nahrung. Sollte ein Gewässer zufrieren, suchen sich die Tiere ein anderes, welches noch Nahrung bietet. Die einseitige Ernährung mit Brot kann zu einer Fehlernährung führen und die Ansammlung von sehr vielen Tieren an beliebten Futterplätzen bringt nur Nachteile mit sich. Das ganze Jahr über wertvollen Lebensraum schaffen Vielfältige Lebensräume sind der beste Schutz für unsere Wildvögel. Ein naturbelassener Garten und eine Gartenpflege ohne Giftstoffe schaffen wertvollen Lebensraum. Einheimische Blumenarten, Hecken aus einheimischen Gehölzern und ein Komposthaufen bieten Nistmöglichkeiten und reichlich Nahrungsangebot. Mit solchen Lebensräumen helfen wir unseren Wildvögeln, zu überleben, auch im Winter, sodass sie uns das ganze Jahr über erfreuen können.