Die Menschen, die am Sonntagvormittag nach Bozen gekommen sind um vor dem Südtiroler Landtag zu demonstrieren, sind mit der Corona-Maßnahmen-Politik der Südtiroler Landesregierung und insbesondere von Landeshauptmann Arno Kompatscher nicht mehr einverstanden.
Organisiert wurde die Protestkundgebung von der Gruppe "Freie Bürger Südtirol - Cittadini liberi", zu der auch der ehemalige Landtagsabgeordnete Andreas Pöder und Karin Kerschbaumer zählen. Neben mehreren Rednern, die zu Wort kamen und sich eindeutig gegen einen weiteren harten Lockdown in Südtirol aussprachen, ertönte am Landhausplatz auch Marius Müller-Westernhagens musikalische Hymne "Freiheit". Ein Lied, das symbolisch insbesondere für das Anliegen der Initiatoren steht.
Freiheit steht auch für die Entscheidung jedes Menschen über sich selbst bestimmen zu können. Aus dieser Sicht wird verständlich, dass die von Arno Kompatscher erlassenen Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, welche auf massive Weise Grund- und Freiheitsrechte der Südtiroler und Südtirolerinnen einschneiden, bei den Demonstranten keine Zustimmung finden.
Kritisiert wurden während der Demonstration aber auch die zahlreichen Unterlassungen der Südtiroler Landesregierung und insbesondere des Südtiroler Sanitätsbetriebes, welche dazu beigetragen hätte, dass die Situation jetzt soweit ausgeufert sei, dass sich die politisch Verantwortlichen gezwungen sehen mit einem harten Lockdown zu antworten. Von den Rednern aufgezeigt wurde auch, dass die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kollateralschäden von Lockdows weitaus größer sind, als der Nutzen und Zweck durch Lockdowns Infektionszahlen zu drücken, welche ohnehin durch einen umstrittenen Test ermittelt werden.
Zu den Stellungnahmen einiger Redner:
Josef Unterholzner, Unternehmer und Landtagsabgeordneter der Fraktion "Enzian", forderte in seiner Rede von LH Kompatscher und den anderen Mitgliedern der Landesregierung für die Menschen in Südtirol die "soziale Freiheit" zurück. Außerdem machte Unterholzner deutlich, dass aufgrund des Versagens der Südtiroler Landesregierung, welche anders als in Deutschland und Österreich einen Lockdown ohne Hilfsgelder zur Folge gehabt hätten, dass über 100.000 Menschen im Lande vor dem Aus seien. "Wenn der Landeshauptmann innerhalb von 2 Stunden den Lockdown verlängern kann, dann kann er ihn auch innerhalb von zwei Stunden aufheben", sagte Unterholzner auf der Demo. Zudem würde es, so Unterholzner, eine "ehrliche Politik" brauchen, die den Menschen auf Augenhöhe begegnet. Auch würde die Maßnahmen Menschenleben gekostet haben. Arbeitende Menschen müssen dass Recht auf Arbeit haben und alte Menschen auch ein Recht in Würde zu sterben und nicht isoliert und abgetrennt von ihren Angehörigen.
Hannes Loacker, Unternehmer und Pharmazeut, stellte mehrere Fragen zur Übersterblichkeit durch die Corona-Pandemie, zur Effizienz des PCR-Tests und insbesondere zur Art und Weise, wie der Südtiroler Sanitätsbetrieb die Covid-19-Infektionen erfasst und bekanntgibt. Insbesondere stellt Hannes Loacker jedoch die Frage, wieso die Sanität in Südtirol, eines der wohlhabendes Länder in Europa, seit mittlerweile einem Jahr sich im Notstand befindet. "Warum hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb im vergangenen Sommer nicht die Anzahl der Intensivbetten ausgebaut und Pflegepersonal für Intensivstationen umgeschult?", frägt sich Loacker. Letztlich ging der Bozner Unternehmer auch auf die Impfungen gegen eine Covid-19-Erkrankung ein, erläuterte die Funktion dieser neuen Impfung und bezeichnete diese als "genetisches Experiment", welches aufgrund von gravierenden Nebenwirkungen es bisher nie zu einer Zulassung geschafft hat. Jetzt aber, in nur 11 Monaten, habe man diesen neuen Impfstoff zugelassen, dies obwohl die Schulmedizin aber auch die Komplementärmedizin bereits Heilmittel gegen eine Covid-19-Erkrankung entwickelt hätte. "Wir haben jetzt brav ein Jahr lang alle Vorschriften befolgt. Wir haben brav Ausgangssperren und Freiheitsbeschränkungen respektiert. Wir haben Umsatzeinbußen und Verluste und Neuverschuldungen hingenommen. Wir haben mit Respekt vor Risikogruppen Abstand gehalten und Masken getragen. Unsere Kinder haben ein Jahr ihres Lebens verloren. Diese Lockdowns richten am Ende aber nur Schäden an. Große, sehr große Schäden. Warum hält die Politik immer noch daran fest?", frägt sich Hannes Loacker.
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