Terrorprävention sorgt für mehr Stadtgrün

Sterzing macht aus einer Abwehrhaltung zu einer Terrorangst, die fast verpflichtend für eine Stadt geworden ist, eine liebevolle Willkommensgeste für Gäste, Bürgerinnen und Bürger. Die Sicherheitströge an den Zugängen zur Innenstadt sind auf Initiative der Bürgermeisterstellvertreterin Christine Eisendle Recla und des Stadtrates Markus Larch mit allerlei essbaren Pflanzen, wie zum Beispiel Erdberen, Kirschen, essbaren Kräutern und süßen Trauben bepflanzt worden. Verantwortlich für das Projekt ist der Landschaftsarchitekt Dipl. Ing. Frowin Oberrauch, der dieses auch weiterhin begleiten wird. Jede Einfahrt in die Stadt wird thematisch an die Umgebung angepasst gestaltet. So die Neustadt im Süden zeigt die südlichen Pflanzen, das Glück will es, dass zugleich in der dortigen Situation wärmeliebende Pflanzen wie der Rosmarin mit dem Schutz der Häusermauern vielleicht sogar die Chance hat, den Winter zu überleben. Getreide, Mohn der in Südtirol eine wichtige Tradition darstellt ist in Kombination mit dem klassischen Wein für Südtirol der Süden pur! Auch in Sterzing gedeiht der Süden! Und besten Wein gibt es dort auch ... in den einladenden Weinlokalen der romantischen Gassen. Die Altstadt im Norden hingegen zeigt nördlich angesiedelte Pflanzen wie die Vogelbeere oder auch die Blaubeeren und Granten. Leztere lieben sauren Boden und daher ist eine Topfpflanzung die für Pflanzen normalerweise eher ungünstig ist, hier ein leichteres Spiel das Bodenmilieu zu beeinflussen. Der Wald zeigt sich in der Kombination Vogelbeere mit den Veilchen die im Schatten der Jostabeere wachsen. Dass im Osten der Stadt die Kirschen (Sauer und Südkirsche) stehen hat mit dem Symbol der Kirschblüte für den Frühling zu tun. Der Osten steht für den Frühling für den Neuanfang, für das Erwachen der Natur. Und die Kirschblüte zeigt uns diese Qualität in der wunderschönen weißen Blütenpracht. Dem Gast sei gesagt, dass jeder Frühling seine Zeit braucht und junge Pflanzen brauchen ihre Zeit bis sie eben ihre volle Pracht zeigen. Zeit soll in einer gewissen Relativität betrachtet werden. Wir Menschen brauchen vielleicht hier etwas Demut in dem was Geben und Nehmen bedeutet. Kombinationen von wuchernden Himbeeren, den kleinen aber ausdauernden Gänseblümchen, die stachelige Berberitze mit der im Aroma fast stechenden Minze, das Liebstöckl in ihrem unverwechselbaren Geschmack mit ebenso unverwechselbarem Schnittlauch wie charakterstarkem Rucola. Der Pflanztrog in der Meinhardstrasse zeigt dass auch in völlig schattigem Ambiente gute Bedingungen für die Pflanzung von Essbaren herrschen. Der Frühblüher Bärlauch, die Rote und grüne Gartenmelde und Sauerampfer. Letzerer als unbeliebter Gast in Wiesen kann im Garten willkommenes Spinatgemüse sein oder als Salat genossen werden. Die Symbolik, wer es noch nicht verstanden hat, ist: auch unbeliebtes wie oft schattige Bereiche oder scheinbar unbeliebte Wesen haben ihr Gutes.... Die Hundsrosen, sprich unsere normale Wildrose begrüßt den Gast in der Nähe des Rathauses. Die Kombination mit Salbei und Schafgarbe könnte nun so gedeutet werden: Die Rose zeigt vor allem die Schönheit, die die Stadt Sterzing bestrebt ist ihren Bürgern zu bringen, die Schönheit der Blüte im Frühling, zarte grüne Blätter im Sommer und schöne rote und gesunde Früchte im Herbst und Winter. Dass sie sich manchmal auch wehren muss, um etwas umzusetzen, zeigen die Dornen, dass sie ganz oft viel Ausdauer braucht und Durststrecken überleben muss um Fruchtbares und Wichtiges zu erzeugen, zeigen die eher widerstandsfähigen und trockenresistenten Schafgarben, mit ihren gesunden Blüten und der Salbei mit den gesunden Blättern. Wer andere Interpretationen weiß, möge es kundtun.