"Die Vergabe von öffentlichen Fördermitteln in Südtirol wird durch eine Unmenge an Gesetzen und Verordnungen des Landes vorgegeben. Aus finanz- und wirtschaftspolitischer Sicht sind diese Vorgaben alles andere als transparent. Trotz der großen Bedeutung der öffentlichen Subventionen gibt es keine regelmäßigen Analysen und Berichte zu diesen Ausgaben, wie es in den deutschen und österreichischen Bundesländern der Fall ist. Insbesondere im österreichischen Bundesland Salzburg hat man positive Erfahrungen mit jährlichen Berichten solcher Art gemacht", so Paul Köllensperger, Landtagsabgeordneter des Team K. Tatsächlich würde eine transparente Aufarbeitung der aufgewendeten Landesbeiträge und Subventionen nach bundesdeutschen und österreichischen Vorbild zu einem effizienteren Einsatz der Landesmittel führen. Aufgrund eines solchen jährlichen Berichtes könnte man die Beiträge und Förderungen auch mit anderen Regionen vergleichen und abgewogene Entscheidungen ermöglichen. Leider würden Vorschläge dieser Art von der Mehrheit kaum beachtet. Aus diesem Grund sei es umso wichtiger, dass eine öffentliche Diskussion zur Transparenz des Südtiroler Haushalts stattfindet.
Der Landeshaushalt habe in den letzten Jahren einen Umfang von über 6 Milliarden Euro erreicht, jedoch gebe es Sorgen bezüglich der Ausgabendeckung für die Jahre 2022 und 2023. Die hohen laufenden Ausgaben und natürlich die sehr hohen Kosten aufgrund der Pandemie würden es umso notwendiger machen, die zur Verfügung stehenden Mittel so effizient und transparent wie möglich einzusetzen. Die öffentlichen Transferleistungen betragen inzwischen die Hälfte des gesamten Landeshaushaltes, ein enormer Betrag.
Aus diesem Grund schlage das Team K vor, eine ständige Kommission zur Überprüfung der öffentlichen Ausgaben einzurichten und jährliche Analysen vorzunehmen, um Ausgaben messbar und sichtbar zu machen. Aus den derzeitigen Berichten zum Landeshaushalt gehe hervor, dass 46 % der Ergebnisse nach Kapiteln nicht dokumentiert sind und 9 % (50 Millionen) ineffizient genutzt würden .
"Die Anwendung strengerer und transparenterer Analysekriterien für Beitrags- und Fördermaßnahmen ist ein notwendiges Instrument für eine effiziente Wirtschaftspolitik des Landes. In einer Zeit, in der der Landeshaushalt immer knapper wird, ist es umso mehr unsere politische Pflicht, Ausgaben nachvollziehbar und messbar aufzuschlüsseln”, so Köllensperger, der kein Verständnis für die Ablehnung habe.