"Wie Geschichtsinteressierten bekannt sein dürfte, wurde die ladinische Volksgruppe 1946 in den Friedenverträgen nicht berücksichtigt, dementsprechend erstreckte sich der ohnehin von Italien nur dürftig wahrgenommene Minderheitenschutz zunächst nur auf die deutschsprachige Bevölkerung", berichtet Daniel Alfreider und meint: "Aus italienischer Sicht wurde ladinisch bis auf Weiteres zu einem italienischen Dialekt degradiert. Diesem Befund ging eine politische Bewertung der Diskussion voraus, die sprachwissenschaftliche Argument bewusst ausgeklammerte". Erst am 30. Juni 1951 folgte, so Alfreider, die Anerkennung der ladinischen Sprache per Dekret.
Im Namen der SVP Ladina, dessen Vorsitzender Daniel Alfreider sei, nutze er dieses 70-Jährige Jubiläum um nachdrücklich auf diesen für die Ladiner/innen glücklichen, historischen Werdegang hinzuweisen, dem sehr viel Einsatz, Engagement und Idealismus zu Grunde liege. "Das Recht auf die eigene Muttersprache und die Anerkennung als Sprachgruppe, obwohl man sogar eine Minderheit innerhalb einer Minderheit ist, ist alles andere als selbstverständlich, vor allem im weltweiten Vergleich. Mindestens gleich wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass wir Jubiläen nicht als Endpunkt von etwas sehen, sondern, dass wir sie als Brücken in die Zukunft betrachten, die stetig erneuert, saniert und an denen weitergebaut wird. Dieses Bewusstsein auch jüngeren Generationen zu vermitteln, ist hierbei ein grundlegender Aspekt, weshalb wir immer bemüht sein müssen, das bisher Geleistete zu schützen, aber dessen Wert auch zu vermitteln und erklären", betont der Vorsitzende der SVP-Ladina.